Schulschwimmen in Nürnberg

Unser Ziel muss sein: Kein Grundschüler sollte die Schule als Nichtschwimmer verlassen!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, 

das Schulschwimmen ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil des Sportunterrichts. Darüber hinaus beugt Schwimmunterricht in der Schule späteren Badeunfällen von Kindern und Jugendlichen in deren freien Zeiten vor. Schulisches Schwimmen dient damit der Gefahrenprävention im Alltag und kann helfen, gefährliche Situationen zu vermeiden, da Kinder und Jugendliche eine gewisse Wassergewöhnung und eventuelle Schwimmroutine entwickeln können. Schwimmen gehört zur Freizeitgestaltung vieler junger Menschen dazu.  

Die Stadt Nürnberg baut zudem mit dem Langwasserbad ihre Bäderlandschaft weiter aus. Dennoch fehlt nach wie vor eine ganzjährige Schwimm- und Badegelegenheit im Nürnberger Westen, die von Schülerinnen und Schülern gut nutzbar ist – da ansonsten zu viel Zeit für Anfahrt usw. verloren geht und zu wenig Zeit fürs Schwimmen selbst bleibt.  

Erschreckend ist die Nürnberger Zahl, dass 23 % der Schülerinnen und Schüler die Grundschule als Nichtschwimmer verlassen, wie es im Bericht „Schwimmen in der Stadt“ heißt. Wir sollten uns in Nürnberg das Ziel setzen, dass kein Kind die Grundschule als Nichtschwimmer verlassen muss, bzw. auch in der weiterführenden Schule inklusive der Mittelschule weiterhin die Möglichkeit bekommt, seine Schwimmkenntnisse zu erweitern.  

Ein erfolgreiches Projekt scheint hier zum einen das Projekt „Seepferdchen“ zu sein, bei dem externe Vereinsübungsleiterinnen und Übungsleiter den Lehrkräften assistieren können und damit Schwimmvereine dazu beitragen, Kinder an das Wasser zu gewöhnen und ihnen Grundbegriffe des Schwimmens aus erster Hand nahe zu bringen. 

Zum anderen ist das Projekt der DLRG „Sichere Schwimmer“ erfolgreich, bei dem DLRG-Schwimmtrainerinnen und Schwimmtrainer im Schwimmbad mit im Wasser sind und die Kinder zu „Sicheren Schwimmern“ machen.  

Externe VereinsübungsleiterInnen können LehrerInnen assistieren. Das dahinter liegende Ziel ist es, das in Nürnberg vorhandene Schwimm-Know-How der Schwimmvereine verstärkt für die Schulen und die letztlich verantwortlichen Lehrerinnen und Lehrer zugänglich zu machen. Möglicherweise können Schwimmvereine noch verstärkt mithelfen, damit das Schulschwimmen in Zukunft nicht aufgrund von Lehrermangel ins Wasser fällt.  

Schließlich sind die Lehrerinnen und Lehrer allzu häufig beim Schwimmunterricht mit höchst unterschiedlich geübten Schimmern konfrontiert. Die Spannweite reicht von absoluten Nichtschwimmern bis zu Mitgliedern in Schwimmvereinen. Die Lehrerinnen und Lehrer sollen dabei einerseits die Kinder individuell betreuen, ihnen möglichst lange Wasserzeiten bieten und gleichzeitig dürfen sie ihre Aufsichtspflicht nicht verletzen.   

Die SPD-Stadtratsfraktion stellt daher zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag: 

1)    Die Verwaltung berichtet ob und unter welchen Bedingungen das Projekt „Seepferdchen“ weiter ausgeweitet werden könnte und ob von Seiten der Vereine hier Möglichkeiten bestünden, auch vormittags Vereinsübungsleiterinnen und Übungsleiter zur Verfügung zu stellen.

2)    Die Verwaltung berichtet vom Kooperationsprojekt „Sicheres Schwimmen“ der Kopernikusschule mit der DLRG und berichtet auch hier, ob und unter welchen Umständen es möglich wäre, dieses Projekt auszuweiten und flächendeckender anzubieten.

3)    Die Verwaltung berichtet von den Bemühungen, neben den Grundschulen, Realschulen und Gymnasien insbesondere an den Mittelschulen neue Angebote für Schulschwimmen zu machen. Langfristig wäre es wünschenswert, dass Schülerinnen und Schüler an Mittelschulen genauso häufig schwimmen gehen könnten, wie die an Realschulen und Gymnasien.

4)    Die Verwaltung informiert, ob es möglich wäre für Schulen im Stadtwesten Schwimmunterricht in Bädern der Nachbarstädte, z.B. Fürth oder Zirndorf durchzuführen, falls der Weg dorthin näher sein sollte als zu einem Nürnberger Bad.   

Mit freundlichen Grüßen  

Antragsteller

Nasser Ahmed, sportpolitischer Sprecher

und

Claudia Arabackyj, jugendpolitische Sprecherin

der SPD-Stadtratfraktion