Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, 

Nürnberg besitzt eine ausdifferenzierte, sehr vielfältige, lange gewachsene Kinder- und Jugendtheaterszene, die weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und geschätzt ist. Als „Kindertheater-Hochburg“ wird Nürnberg daher auch bezeichnet. Kindertheater wie Pfütze oder Mummpitz arbeiten auf hohem Niveau, hinzu kommen Puppenthater wie Salz und Pfeffer, aber natürlich auch Theater wie das Gostner Hoftheater, die auch mit Kindern und Jugendlichen und theaterpädagogisch arbeiten. Viele weitere sind in diesem  Bereich tätig und tragen zur Vielfalt der Nürnberger Kindertheaterszene bei. Diese ist renommiert und weit über die Grenzen der Metropolregion hinaus bekannt und geschätzt. Ein sichtbares Zeichen dafür ist das Kinder- und Jugendtheaterfestival Panoptikum, bei dem Kinder- und Jugendtheater nicht nur aus Bayern, sondern aus ganz Europa hier auftreten.  

Die Kinder- und Jugendtheater machen aber auch durch die ihr Engagement z.B. bei Projekten wie dem Kulturrucksack vielen Kindern und Jugendlichen einen Theaterbesuch möglich und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Teilhabe. Sie leisten damit wichtige pädagogische und auch integrative Arbeit, die wir sehr schätzen.  

Auch die Haushalts-Anträge dieses Jahres zeigen wieder, dass die Nürnberger Kommunalpolitik bereit und willens ist, Finanzierungslücken zu schließen und der Kinder- und Jugendtheaterszene unter die Arme zu greifen. Mehrausgaben bei Produktionen und steigende Personalkosten machen den Kindertheatern aber zunehmend zu schaffen. Viele von ihnen befinden sich jedoch auch in einem Umstrukturierungsprozess, viele Protaginsten arbeiten schon 20 Jahre und länger in diesem Bereich, daher spielen Fragen wie Nachwuchsförderung und die Gewinnung von neuem Personal eine zunehmend wichtige Rolle. Die Kommune wird nicht alle damit in Verbindung stehenden Mittel bereit stellen können, jedoch sollte eine grundsätzliche Diskussion über die Finanzeirung der Kinder- und Jugendtheater erfolgen und ggfs. auch transparente Richtlinien erarbeitet werden, die den veränderten Anforderungen der Theater versucht, Rechnung zu tragen. Dabei spielt auch die Abstimmung zwischen der Stadt Nürnberg und dem Freistatt eine zentrale Rolle.  

Unsere Kindertheater sind uns wichtig und wir wollen sie auch in ihrer Vielfalt erhalten. 

Daher stellt die SPD-Stadtratsfraktion zu den Haushaltsberatungen 2014 folgenden Antrag: 

Die Verwaltung entwickelt gemeinsam mit dem Freistaat Bayern ein tragfähiges Finanzierungskonzept für die Kindertheater, das vor den Haushaltsberatungen für das Kalenderjahr 2016 im zuständigen Fachausschuss diskutiert wird. 

Mit freundlichen Grüßen

Antragstelelrin

 

Dr. Anja Prölß-Kammerer

Fraktionsvorsitzende