SPD begrüßt Aufwertung des Hochschulstandorts

Masterplan ist dringend notwendig

Dr. Anja Prölß-Kammerer und Thorsten Brehm

Die SPD-Stadtratsfraktion begrüßt die Zusage der Bayerischen Staatsregierung in Nürnberg neue technische Lehrstühle auf dem AEG-Areal anzusiedeln. „Das ist ein weiterer Baustein, um den Hochschulstandort Nürnberg aufzuwerten und zu stärken“, kommentiert der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Brehm die Pläne. „Auch die neuen Studierenden sind wichtig und tun dem Flair und sozialen und kulturellen Leben der Stadt gut!“    

Für Irritationen sorgen hingegen die Aussagen der Friedrich-Alexander-Universität die Lehrerausbildung nach Erlangen zu verlagern. „Wir müssen neben der Entwicklung auf AEG den gesamten Hochschulstandort Nürnberg in den Blick nehmen“, fordert die SPD-Fraktionsvorsitzende Anja Prölß-Kammerer. „Derzeit kann man bei der Staatsregierung kein Gesamtkonzept erkennen.“

Aus Sicht der SPD wäre es nach wie vor zielführend, die unterschiedlichen Maßnahmen im Hochschul- und Forschungsbereich in einem Masterplan zusammenzuführen. „Stadt und Freistaat wären gut beraten, gemeinsam konzeptionelle Eckpunkte zur Weiterentwicklung des Wissenschafts- und Hochschulstandorts zu formulieren. Es wäre aber für die Profilbildung und Außenwirkung wichtig, die großen Linien zu erkennen“, mahnt Prölß-Kammerer an. Ihr Kollege Thorsten Brehm gibt überdies zu bedenken, dass mit der Hochschulansiedlung auch viele weitergehende Fragen verbunden sind. „Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur als auch die Schaffung von Studierendenwohnungen müssen Hand in Hand gehen mit der Überlegungen des Freistaats. Deswegen ist es so wichtig, dass die Planungen eng aufeinander abgestimmt sind.“

Die Sozialdemokraten halten zudem an ihren Überlegungen für eine Wissenschaftsmeile von der Uferstadt über die Fürther Straße hin zur Technischen Hochschule fest. „Früher reihten sich dort Weltunternehmen wie Grundig, Quelle, AEG und Triumph Adler wie Perlen aneinander. Wir wollen deshalb dafür arbeiten, dass diese Verbindungsachse Stück für Stück wieder zu einem Innovationsmotor wird“, unterstreicht Brehm. „Dass der Freistaat nun an einem Standort einen neuen Campus schafft, ist nachvollziehbar. Wir würden uns jedoch wünschen, dass der Freistaat für die anderen, im Rahmen der Nordbayerninitiative verkündeten Projekte, auch andere Standorte als das AEG-Gelände in Betracht zieht. Wir sehen in diesem Rahmen die Staatsregierung nach wie vor in der Pflicht, ihren Beitrag für die Weiterentwicklung des Quelle-Areals zu leisten.“

Durch den Ausbau des Hochschulstandorts sieht sich die SPD in ihrer Forderung nach einem Semesterticket für Studierende bestärkt. Im Rathaus hatte die SPD-Fraktion darum gebeten, auf der Basis der Münchener Erfahrungen ein entsprechendes Modell zu prüfen. Die ersten Ergebnisse einer Untersuchung sollen im Herbst veröffentlicht werden.