Renate Schmidt als Ehrenbürgerin ernannt

SPD-Stadtratsfraktion gratuliert

  • von  Redaktionsteam
    24.07.2014
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Bundesministerian a.D. Renate Schmidt. Bild-Quelle: www.renateschmidt.de

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am Mittwoch, 23. Juli 2014, den Ministerpräsidenten a.D. Dr. Günther Beckstein, die Bundesministerin a.D. Renate Schmidt und den Verleger Bruno Schnell aufgrund ihrer herausragenden Verdienste um die Stadt Nürnberg zu Ehrenbürgern ernannt. Die Verleihung der höchsten Auszeichnung der Stadt an die geehrten Persönlichkeiten wird in feierlicher Form im Herbst 2014 erfolgen. Die SPD-Stadtratsfraktion gratuliert den neuen Ehrenbürgern und freut sich insbesondere für Renate Schmidt:

 

Renate Schmidt
Renate Schmidt ist am 12. Dezember 1943 geboren. Die Mutter von drei Kindern ist seit 1984 verwitwet, seit 1998 ist sie wieder verheiratet. Renate Schmidt musste 1961 ein Jahr vor dem Abitur mit 17 Jahren das Gymnasium verlassen, weil sie schwanger war. Bald nach Heirat und Geburt des ersten Kindes begann sie im Versandhaus Quelle eine Ausbildung zur Programmiererin und bildete sich zur Systemanalytikerin weiter. 1972 wurde sie Mitglied des Betriebsrats, von 1973 bis 1980 war sie dafür freigestellt. Ab 1975 war sie auch Mitglied des Gesamtbetriebsrats und des Wirtschaftsausschusses des Konzerns. Von 1980 bis 1988 war sie stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV).

Renate Schmidt ist seit 1972 Mitglied der SPD. Mit ihrem ersten Mann und Vater ihrer drei Kinder rief sie 1973 eine örtliche Gruppe der Sozialistischen Jugend Deutschlands (Die Falken) ins Leben.

Schmidt hatte zahlreiche politische Ämter inne. Von 1980 bis 1994 und von 2005 bis 2009 war sie Mitglied des Deutschen Bundestags, von 1990 bis 1994 war sie Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags. Von 1991 bis 2000 war Schmidt Landesvorsitzende der SPD in Bayern, von 1994 bis 2002 gehörte sie dem Bayerischen Landtag an, von 1994 bis 2000 als Vorsitzende der SPD-Fraktion. Von Oktober 2002 bis November 2005 war sie Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Mit Ablauf der Legislaturperiode 2009 zog sie sich aus der hauptberuflichen Politik zurück. Seither hat sie zahlreiche Ehrenämter inne.

Renate Schmidt hat sich in ihren verschiedenen Funktionen immer für Nürnberg eingesetzt. Bei jedem Auftritt auf Landes- und nationaler Ebene erlebte die Öffentlichkeit auch eine wortmächtige Repräsentantin ihrer Heimatstadt. Ihre Nürnberger Herkunft hat sie selbstbewusst zum Ausdruck gebracht. Die gesellschafts- und sozialpolitische Entwicklung in Nürnberg lag ihr stets am Herzen. Sie setzte sich für vermeintlich kleine Themen ebenso ein wie für große. So geht etwa die Entwicklung des Aktiv-Spielplatzes in Zabo auf ihre Initiative zurück. Ihr verdankt die Stadt wertvolle Impulse für das Bündnis für Familien und das Bündnis gegen Depression. Mit der Gründung des Kulturforums Franken bereicherte sie auch das Kulturleben. Sie warb in Bund und Land erfolgreich mit um die Anerkennung der NS-Bauten am ehemaligen Reichsparteitagsgelände als nationales Erbe.

Ihre besonderen Verdienste sind gesellschaftspolitischer Art für Familien, Zivildienstleistende und Alleinerziehende, die auch in Nürnberg Wirkung gezeitigt haben. Als Familienministerin engagierte sie sich für eine nachhaltige Familienpolitik, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Verbesserungen der Infrastruktur. Sie initiierte das Tagesbetreuungsgesetz, das 230 000 neue Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren entstehen ließ. Sie setzte durch, dass vor allem Familien mit prekärem Einkommen, Alleinerziehende und kinderreiche Familien finanzielle Verbesserungen erfuhren.

Als unermüdliche Kämpferin für den gesellschaftspolitischen Fortschritt, vor allem die Verbesserung der Situation von Frauen und Familien sowie als streitbare Fürsprecherin Nürnberger Interessen hat sich Renate Schmidt herausragende Verdienste erworben.