Die Rathaus-SPD möchte die Sicherheit auf den Nürnberger Schulwegen erhöhen. Dazu fordert sie, die Schulwegepläne, die die sichersten Wege in die Grundschulen weisen sollen, zu aktualisieren. An die Eltern appelliert die SPD, die Kinder möglichst nicht mit dem Auto in die Schulen zu bringen. „Am besten ist es, die Kinder zu Fuß in die Schule zu begleiten, oder wenn sie alt genug sind, alleine in die Schule laufen zu lassen“, meint SPD-Stadträtin Claudia Arabackyj. Ihre Fraktionskollegin Ilka Soldner, die Vorsitzende der Nürnberger Kinderkommission ist, berichtet, dass die Schulkinder sich immer wieder über unvorsichtige Autofahrer beschweren, die vor den Schulen zu wenig auf deren Bedürfnisse achten. „Wir brauchen ein gutes Miteinander der Verkehrsteilnehmer. Vielleicht lassen sich auch einige Eltern dafür gewinnen, ihr Auto für den Schulweg öfter stehen zu lassen“, hofft Soldner. Sie verweist darauf, dass die Hol- und Bringdienste mit Auto nicht nur zur gefährlichen Situationen vor den Schulen führen können, sondern sich auch negativ auf die Kinder auswirken können, die mit den Autos gebracht werden.
„Bewegung vor und nach der Schule fördert die Konzentrationsfähigkeit und steigert die Fitness. Außerdem hat der Schulweg gemeinsam mit Freunden und Klassenkameraden nicht zu unterschätzende soziale Aspekte. Nicht zuletzt nimmt man den Kindern, die immer gefahren werden, die Chance, auf dem Schulweg grundlegende Verkehrsregeln und somit selbstständige Mobilität zu Fuß zu erlernen“, erklärt Soldner.
Auch die sogenannte "Elterntaxi"-Studie des ADAC beklagt auch, dass zu viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen. Deutschlandweit sind dies eine halbe Million Kinder bei 2,75 Millionen Grundschülern. Hilfreich findet der ADAC Schulwegpläne, die den sichersten Weg weisen.
„Die Nürnberger Stadtverwaltung hat dies bereits versucht“, weiß SPD-Stadträtin Arabackyj. „Mit den 57 Nürnberger Schulwegkarten, die derzeit auf der Internetseite des Verkehrsplanungsamtes abrufbar sind, werden Kindern und Eltern wichtige Empfehlungen für einen sicheren Weg in die Grundschule gegeben“. In den Plänen und Karten sind Hinweise zu Gefahrenstellen, Schulweghelfern, Schülerlotsen sowie anderen Informationen über die Verkehrswege aufgeführt.
„Die aktuell verfügbaren Pläne stammen jedoch aus dem Jahr 2009. In einigen Fällen sind die aufgeführten Informationen nicht mehr aktuell oder sogar überholt, weil neuere Siedlungen, in denen viele Grundschulkinder wohnen, gar nicht enthalten sind, wie in Thon oder Herpersdorf. Eine Überarbeitung des Schulwegeplans scheint daher angebracht“, führt Arabackyj aus.
Die SPD hat die Stadtverwaltung daher mit einem aktuellen Antrag beauftragt, über die Verkehrssituation vor den Schulen zu berichten. Außerdem soll eine Neuauflage des sogenannten Schulwegplans erstellt werden, um Eltern- und Erziehungsberechtigen Empfehlungen für sichere Wege in die Nürnberger Grundschulen zu geben. Die Flyer, die aus dem Schulwegeplan für jede Grundschule erstellt werden, sollen um Anregungen ergänzt werden, die Kinder zu Fuß und weniger häufig mit dem Auto in die Schulen zu bringen.