VAG-Fahrpreiserhöhungen - Start eines Tarifprojektes für den öffentlichen Nahverkehr

Gemeinsamer Antrag der Stadtratsfraktionen SPD und CSU

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

veränderte Zuschussregelungen im öffentlichen Nahverkehr haben in den vergangenen Jahren zu nennenswerten finanziellen Einbußen bei den städtischen Verkehrsbetrieben geführt. Überdies führen Steigerungen bei Personal- und Energiekosten absehbar zu einem steigenden Defizit, sollte die Ertragslage der VAG nicht verbessert werden. Vor diesem Hintergrund hat der Stadtrat im Jahr 2011 eine überproportionale Tariferhöhung in zwei Stufen beschlossen, die über die regelmäßige Erhöhung im Rahmen der "Atzelsberger Beschlüsse" hinausgeht.

Die politische Zielsetzung von möglichst moderaten Fahrpreisen auf der einen Seite steht deshalb im Spannungsverhältnis mit einer wirtschaftlichen Unternehmensführung der VAG sowie dem Stadthaushalt auf der anderen Seite. Um beiden Ansinnen Rechnung zu tragen ist in einem "Tarifprojekt" zu prüfen, ob durch eine veränderte Tarifstruktur ergebnisneutral Verbesserungen für die Kunden erreicht werden können (z.B. durch bessere Auslastungen in den Nebenverkehrszeiten, deutliche Steigerung der Verkaufszahlen im Zeittarif).

Die Fraktionen sind sich darüber im Klaren, dass die Einführung von zusätzlichen Vergünstigungen oder die Schaffung von zusätzlichen Angeboten die zweite Stufe im Stadttarif unumgänglich machen wird und dass zukünftig weitere Tarifsteigerungen nicht zu vermeiden sein werden.

Vor diesem Hintergrund stellen wir für die Stadtratssitzung am 25. Juni 2014 folgenden Antrag:

Stadtverwaltung, VAG und VGN setzen ggf. mit externen Experten ein "Tarifprojekt" auf, das folgende Elemente untersuchen soll:

• Deutliche Rabattierung der Jahreskarte

• Tarifvereinfachung im Bartarif

• Schülerticket • Semesterticket

• zusätzlicher Nightlinertag

Über das Ergebnis der Untersuchungen ist dem Stadtrat spätestens nach einem Jahr zu berichten und ein entsprechender Beschlussvorschlag zu unterbreiten.