Situation der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
Rathaus-SPD fordert die Gründung eines Bündnisses - vergleichbar mit den Initiativen gegen Depression
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
aus Erhebungen der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) und des Statistischen Bundesamtes geht hervor, dass 2012 bundesweit insgesamt 12567 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 19 Jahre mit Depression stationär behandelt werden mussten. 2004 waren es noch 4176. In Nürnberg erhöhte sich die Zahl von sieben auf 56 Fälle im Zeitraum zwischen 2000 und 2012.
Die Zunahme ist bei vielen anderen psychischen Krankheitsbildern im selben Maße erkennbar. Die Depression ist hierbei jedoch trauriger Spitzenreiter und tritt oft gepaart mit Angstzuständen und gestörtem Sozialverhalten auf. Laut der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie ist in den letzten zehn Jahren ferner ein deutlicher Anstieg von selbstverletzendem Verhalten, gedrückter Stimmung, Selbstzweifeln und Suizidgefährdung feststellbar.
Wie der kontinuierliche Anstieg zu erklären ist, führt zu Uneinigkeit unter den „Experten“. Das Zusammenspiel verschiedener Ursachen und Probleme hinter den gestiegenen Fallzahlen scheint vielschichtig. Ebenso komplex ist daher die Entwicklung von geeigneten Lösungsansätzen.
Die SPD-Stadtratsfraktion stellt daher für einen gemeinsamen Jugendhilfe-, Schul- und Gesundheitsausschuss folgenden Antrag:
- Die Verwaltung berichtet über die Situation psychisch kranker Kinder und Jugendlicher und deren Erziehungsberechtigten. Hierfür werden die verschiedenen involvierten Fachstellen aus Medizin, Psychologie/Psychotherapie, Jugendhilfe und Schule mit einbezogen.
- Die Verwaltung initiiert die Gründung eines Bündnisses für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Hierbei orientiert sie sich an erfolgreichen Initiativen der Vernetzung im Großraum Nürnberg (bspw. Bündnis gegen Depression, ADHS-Netzwerk Nürnberg, Fürth, Erlangen). Ferner ist zu klären wie eine vertiefte Zusammenarbeit und Vernetzung – auch der Initiativen untereinander – möglich und sinnvoll ist.
Antragstellerinnen
ClaudiaArabackyi
jugenpol. Sprecherin
Anita Wojchiechowski
gesundheitspol. Sprecherin