Hilfen für Drogenabhängige

Wie ist die aktuelle Situation der Substitutionsplätze in Nürnberg?

  • von  Bauer/Wojciechowski
    07.05.2014
  • Beiträge, Bauer, Wojciechowski

Hilfen für Drogenabhängige

Rathaus-SPD reagiert auf alarmierende Zahl von Drogentoten in Nürnberg 

Keine andere Stadt in Deutschland verzeichnet so viele Drogentote pro Einwohner wie Nürnberg. Aktuelle Zahlen der Bundesdrogenbeauftragten und des Bundeskriminalamtes zeigen, dass in Nürnberg auf 100.000 Einwohner 6,1 Drogentote kommen. Damit liegt die Stadt vor Köln (4,1), Frankfurt (3,9), Hamburg (3,6) und München (3,0). Für die Fraktionsvorsitzende Dr. Anja Prölß-Kammerer steht fest: „Wir müssen den Ursachen hierfür auf den Grund gehen. Die Stadt kann auf ein vielschichtiges Problem wie Drogenkonsum natürlich nur mittelbar einwirken, dennoch wollen wir genau hinsehen, wo wir Präventions- und Substitutionsangebote anpassen und verändern können, um Drogenabhängigen zu helfen und ihnen Wege aus der Sucht aufzuzeigen.“ 

Stadträtin Sonja Bauer gibt ferner zu bedenken: „Für die Todesfälle sind überwiegend Heroin und andere Opiate verantwortlich. Dies wirft die Frage auf, ob die Nachfrage und die vorhandenen Angebote für Abhängige zum Ausstieg und zur Substitution nicht zu weit auseinanderklaffen und ob nicht mehr Substitutionsplätze wegfallen als neue hinzukommen." Die SPD-Stadtratsfraktion möchte daher im Gesundheitsausschuss von der Verwaltung unter Hinzuziehung von Fachleuten erfahren, wie die aktuelle Situation der Substitutionsplätze ist: Wie lange sind die Wartezeiten? Wie kann die Versorgung in Zukunft sichergestellt werden? Sonja Bauer weiter: „Die traurige Spitzenreiterposition bei den Todesfällen in Deutschland bewegt uns tief und zwingt dazu, alle Möglichkeiten zu erwägen. Ob nach Einschätzung der Fachleute ein Drogenkonsumraum Todesfälle hätte verhindern können, wird ebenfalls Thema im Ausschuss sein." 

Gleichzeitig stellt der steigende Konsum von Crystal Meth eine besorgniserregende Entwicklung dar. Die Zahl der Konsumenten stieg um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Das Methamphetamin, das vorwiegend aus Tschechien eingeführt wird, führt bei den Konsumenten zu erheblichen körperlichen und psychischen Schäden. Anita Wojciechowski, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD wirft diesbezüglich die Frage auf, ob die vorhandenen Hilfen für Abhängige noch geeignet sind: "Wie müssen adäquate Präventions- und Behandlungsangebote für Abhängige von „neuen Drogen“ (wie zum Beispiel Crystal Meth) aussehen und weiterentwickelt werden? Genau das wollen wir mit unserem Antrag erfahren und die Ergebnisse dann in konkrete Politik gießen." 

Nürnberg, 6. Mai 2014

 

Sonja Bauer

sozialpol. Srecherin

 

Anita Wojciechowski

gesundheitspol. Sprecherin