Bahnhof Nürnberg-Langwasser erhalten!

Konzept für Deportationsort "Bahnhof Märzfeld" im Dialog entwickeln

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

der „Deportationsbahnhof Märzfeld", von dem in den Jahren 1941 und 1942 mindestens 2000 Juden aus ganz Nordbayern in die Vernichtungslager deportiert wurden, befindet sich in einem äußerst schlechten Zustand. Der heute stillgelegte Bahnhof Nürnberg-Langwasser stellt sich für Fußgänger und Radfahrer nur noch als Bahnunterführung dar, welche verwahrlost, verschmutzt und seit 2005 wegen Einsturzgefahr teilgesperrt ist. In das Konzept des Dokumentationszentrums wurde der Bahnhof mittels zweier Informationsstelen integriert, welche inzwischen jedoch gleichfalls mit Graffiti ver-schmiert und schlecht lesbar sind. Um jenen Ort für die Bürgerinnen und Bürger zu er-halten und gleichzeitig als Erinnerungsort prägnanter zu machen,

stellt die SPD-Stadtratsfraktion zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:

1. Die Verwaltung entwickelt, gemeinsam mit der Immobilienverwaltung der DB AG, ein Sanierungskonzept, um das Bauwerk als Unterführung nutzbar zu erhal-ten (bessere Ausleuchtung, Beseitigung der Sperrung, etc.) und auszuschlie-ßen, dass hiervon Gefahren für die Bürgerinnen und Bürger ausgehen.

2. Die Verwaltung saniert die Erinnerungsstelen und erarbeitet Vorschläge, wie ei-ne bessere Erschließung und Einbettung in den Lernort Reichsparteitagsgelän-de erreicht werden kann (eine Möglichkeit wäre beispielsweise über QR-Codes Zugänge zu weiteren Informationen anzubieten). Auch ein Kooperationsprojekt zwischen Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände und dem DB-Museum sollte überlegt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Antragsteller

 

Dr. Anja Prölß-Kammerer

Fraktionsvorsitzende

 

Lorenz Gradl

stellv. Fraktionsvorsitzener