Die von der SPD-Stadtratsfraktion ausgelobte Laien-Mitgliedschaft auf Zeit im Nürnberger Stadtrat war ein Aprilscherz. "Bürgerbeteiligung und Bürgermeinung sind uns ungeheuer wichtig. Wir werden deshalb immer offene Ohren für die Nürnbergerinnen und Nürnberger haben. Einen Sitz im Stadtrat können wir aber rechtlich nicht anbieten", stellt Fraktionsvorsitzender Christian Vogel richtig. Wer im Stadtrat Platz nehmen darf, bestimmen die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Stimmen bei der Stadtratswahl. Hierzu sind die Vorschriften der Bayerischen Gemeindeordnung zu berücksichtigen. Ein Vergabe oder Verlosung der Stadtratssitze ist nicht erlaubt.

Resonanz erhielt die SPD dennoch: "Wir haben im Laufe des Vormittags rund 35 Emails bekommen. Fast alle Absender haben den Aprilscherz erkannt. Einige haben sich humoristisch für den Stadtrat beworben. Die Nürnbergerinnen und Nürnberger haben das insgesamt wohl sehr humorvoll aufgenommen. Dafür danken wir sehr herzlich", berichtet Fraktionsgeschäftsführer Matthias Bach.
Dr. Prölß-Kammerer, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Rathaus SPD lud alle, die der SPD auf den Leim gegangen waren, zu einer Entschädigung der besonderen Art ein: "Wir haben diejenigen, die wir enttäuschen mussten, zu Kaffee und Kuchen ins Rathaus eingeladen. Dort werden wir einen Nachmittag für alle Fragen und Diskussionen über die Stadtratsarbeit zur Verfügung stehen. Im lockeren Rahmen mit einigen Stücken Torte wollen wir Wiedergutmachung betreiben."

Prölß-Kammerer merkte an, dass der Aprilscherz der SPD-Stadtratsfraktion auch einen ernsten Hintergrund habe. "Die niedrige Wahlbeteiligung macht uns Sorgen. Wir werden uns darüber Gedanken machen und Vorschläge unterbreiten, was man dagegen tun kann. Eine bessere Aufklärung über die Stadtratsarbeit wird wohl ein Baustein dabei sein. Wir wollen nicht nur lamentieren, sondern auch mal unkonventionell, neu und offen über die Situation nachdenken. Es gibt sehr wohl ein politisches Interesse in der Stadt. Dennoch ging nicht einmal mehr jeder Zweite zur Wahl. Wir wollen an der Überbrückung dieses Widerspruchs konstruktiv mitwirken."

Fraktionsvorsitzender Christian Vogel freut sich ebenfalls über das große Interesse an der Stadtratsarbeit. "Ich möchte alle Bürgerinnen und Bürgern wirklich ermuntern, sich einzubringen und mitzureden. Es gibt zahlreiche überparteiliche städtische Angebote zur Mitsprache, wie die Bürgerversammlungen, die Radtouren des Oberbürgermeisters oder die baldige Bürger-Entscheidung über eine Bemalung des Rathaussaales. Zudem bietet die SPD-Stadtratsfraktion ein breites Informations- und Beteiligungsangebot an. Jeden Montag ist ein SPD-Fraktionsmitglied am Bürgertelefon zu erreichen. Wer sich an uns wenden will, kann uns per Email, Fax, per Post oder auch über die Facebook-Seite der SPD-Nürnberg erreichen. Neue Informationen rund ums Rathaus gibt es auf der Internetseite der SPD-Stadtratsfraktion. Wer will, bekommt alle zwei Monate kostenlos unseren Infobrief, per Post oder Email zugeschickt. Die Ratsfraktion wird außerdem wieder Diskussionen, Stadtteilbesuche und Gesprächstermine anbieten".