Obstmarktbunker als dauerhafter Ausstellungsort!

Wie war das Leben der Nürnberger während und nach dem Krieg?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

der Bunker unter dem Obstmarkt wurde nicht nur während des Krieges als Schutzraum für die Bevölkerung, sondern auch in der Nachkriegszeit als Quartier für Wohnungslose und danach als Hotel genutzt. Damit könnte er nach unserer Ansicht die perfekte Kulisse für eine Dauerausstellung, die den Kriegs- und Nachkriegsalltag der Menschen in Nürnberg lebendig werden lässt, sein. Auf diese Weise würde der Obstmarktbunker insbesondere für die unmittelbare Nachkriegszeit eine bestehende Lücke in der Nürnberger Ausstellungslandschaft füllen.

Neben dem Fokus auf die persönlichen Schicksale im und nach dem Krieg in Nürnberg, kann eine öffentlichkeitswirksame Nutzung und Gestaltung des Bunkers weitere Inhalte ins Bewusstsein rücken:

- die Gestalt des historischen Obstmarktes und den Wandel seiner Nutzungen

- die durch die Kriegszerstörung unwiederbringlich verlorene Baukultur im östlich anschließenden Altstadtviertel

- die Leiden der Menschen und ihre Überlebenskunst während und nach der Zerstörung

- die „Steppe" als Ergebnis der Zerstörung

- die große Wiederaufbauleistung der Nürnberger Bevölkerung

Selbstverständlich müssen die Leiden der Bevölkerung und die Zerstörung der Stadt auch in dieser Ausstellung vor dem Hintergrund dargestellt werden, dass die Luftangriffe der Alliierten auf deutsche Städte eine Reaktion auf den Angriffskrieg Hitlerdeutschlands und dessen Gräueltaten an Minderheiten waren.

Ein Umbau eröffnet die einmalige Chance, den Obstmarktbunker einer für die Nürnbergerinnen und Nürnberger, aber auch der vielen Touristen attraktiven Nutzung zuzuführen.

Durch die Zusammenarbeit mit erfahrenen Institutionen wie dem Förderverein Nürnberger Felsengänge e.V. und ausgewiesenen Historikerinnen und Historikern der Stadt wäre mit der oben skizzierten Gestaltung des Obstmarktbunkers eine dauerhafte und qualitativ hochwertige Nutzung gewährleistet.

Die SPD–Stadtratsfraktion stellt daher zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden

Antrag:

Die Verwaltung prüft, ob in die Rahmenplanung für den „neuen" Obstmarkt, die gestalterische und thematische Einbeziehung des „Obstmarkt-Bunkers" als oben skizzierter Ausstellungsort einbezogen werden kann und berichtet rechtzeitig vor der Beschlussfassung über die Rahmenplanung darüber im zuständigen Ausschuss.  

Antragstellerin

 

Christine Kayser