Zum Frauentag am 8. März

Es bleibt noch viel zu tun

Zum Internationalen Frauentag am 8. März erklärt die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion Gabriele Penzkofer-Röhrl:

„Pünktlich zum Frauentag wurde die neue Hotline „Hilfetelefon gegen Gewalt an Frauen“ gestartet. Über die Hotline erhalten Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, anonym und mehrsprachig Auskunft darüber, wo sie Schutz und Hilfe finden können. Dies ist sicher ein wichtiger und weiterer Mosaikstein im Unterstützungsangebot für gewaltbetroffene Frauen. Wir erwarten von der Bundesregierung aber auch eine breite Öffentlichkeitskampagne, die deutlich macht, dass Gewalt gegen Frauen Unrecht ist und von der Gesellschaft nicht geduldet wird.

Zum wirklichen Schutz misshandelter Frauen brauchen wir zudem eine bundesgesetzliche Regelung, die einen Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe für die Opfer garantiert und eine gesicherte Finanzierung der Frauenhäuser schafft. Die bisherige Regelung, die je nach Bundesland unterschiedlich ist und überwiegend den Kommunen die Last der Finanzierung aufbürdet, ist mehr als unbefriedigend.

Trotz vieler Erfolge haben aber auch andere Themen 120 Jahre nach dem ersten Frauentag hohe Brisanz. Frauen verdienen immer noch 22 Prozent weniger als Männer. Sie haben in den Führungsetagen, Vorständen und Aufsichtsräten weiterhin Seltenheitswert und laufen – um Beruf und Familie vereinbaren zu können, weiterhin in die Teilzeitfalle, die ihnen in späteren Jahren geringe Renten beschert und sie somit von Altersarmut bedroht. Das Betreuungsgeld – die KiTa-Fernhalteprämie – ist hier nicht nur der falsche Weg, sondern eine doppelte Rolle rückwärts in Sachen Frauenpolitik.

Es bleibt also noch viel zu tun: Angefangen von der Bereitstellung ausreichender Kinderbetreuungsplätze, familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen für Frauen und Männer, einer geschlechtergerechteren Ausgestaltung des Elterngeldes und der Elternzeit, der Abschaffung der Lohnungleichheit durch klare gesetzliche Regelungen bis hin zu einer Frauenquote von 40 Prozent in den Vorständen und Aufsichtsräten.

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