SPD-Fraktion will den Genossenschafts-Gedanken wiederbeleben

Genossenschaften sollen mehr Wohnraum schaffen können

Der Wohnungsmarkt in Nürnberg wird zusehends enger. Die Nachfrage nach Wohnungen ist in die Höhe geschnellt und in Folge dessen, sind die Mietpreise angestiegen. Preiswerte Wohnungen sind auf dem Markt kaum noch zu finden. Die Gründe für diese Situation sind äußerst vielfältig. Zum einen verteuern die umlegbaren Kosten für energetische Sanierungen die Mieten und zum anderen ist die Zahl der Sozialwohnungen stark rückläufig. Besonders für junge Familien, Menschen mit niedrigem Einkommen, Rentenempfänger, Studierende und Alleinerziehende ist es daher schwer, eine passende und vor allem bezahlbare Wohnung zu finden.

Um dieses Problem mittelfristig wieder in den Griff zu bekommen, möchte die Nürnberger SPD-Fraktion den Gedanken des genossenschaftlichen Wohnungsbaus wiederbeleben.

"Genossenschaften sind ein verlässlicher Partner für die Kommune", sagt SPD-Stadträtin Brigitte Reuter. "Die Genossenschaften tragen ihren Anteil zur sozialen Wohnraumversorgung, zur Schaffung neuer Wohnformen und zur sozialen Stabilisierung von Quartieren bei", argumentiert Reuter.

Ihr Fraktionskollege Gerald Raschke hebt die Bedeutung der Genossenschaften bei der Bewältigung des demografischen Wandels, beim Stadtumbau sowie der sozialen Sicherung des Alterns hervor. "Leider konzentrieren sich von den 17 eingetragen Wohnungsbaugenossenschaften in Nürnberg die meisten auf Sanierungsarbeiten", bedauert Raschke. "Neubauprojekte sind stark in den Hintergrund getreten".

Raschke und Reuter möchten hier Abhilfe schaffen. In einem Stadtratsantrag sprechen sie sich dafür aus, bestehende Genossenschaften besser zu fördern und Neugründungen zu unterstützen. Hierzu verlangt die SPD, dass geprüft wird, wie Genossenschaften ein bevorzugter Zugang zu Grundstücken und zu neuausgewiesenen Bauflächen gewährt werden kann. Zum anderen soll die Stadtverwaltung prüfen, welche Finanzierungshilfen für Genossenschaftsprojekte sinnvoll sind.