Gewerbeflächen schneller baureif machen

Flächen für Gewerbeansiedlung müssen schneller zur Verfügung stehen

Die SPD-Stadtratsfraktion fordert, dass Flächen, die für Gewerbeansiedlungen zur Verfügung stehen, schneller als bisher bebaut werden können. Wegen der hohen Nachfrage müsse die bisherige Ansiedlungspraxis für Firmen und Handwerksbetriebe auf neue Anforderungen angepasst werden. "Im Flächennutzungsplan haben wir über 300 Hektar für Gewerbeflächen reserviert. Das ist absolut ausreichend. Mit Besorgnis muss uns allerdings die Tatsache erfüllen, dass nur ein kleiner Teil, nämlich 25 Hektar auch tatsächlich kurzfristig verfügbar sind", erklärt der planungspolitische Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion Gerald Raschke.

"Wir können es uns als Stadt einfach nicht leisten, zum Beispiel Handwerksbetriebe, die expandieren möchten, wegen einem Mangel an geeigneten Flächen wieder wegzuschicken", stimmt der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Brehm zu. Er meint: "Die bisherige Strategie, durch Angebotspläne und städtebauliche Verträge Gewerbeflächen zur Verfügung zu stellen, reicht nicht mehr aus, um kurzfristig Flächen für Handwerk, Gewerbe und Industrie bereitstellen zu können."

"Die Flächen müssen schneller als bisher baureif gemacht werden", fordert SPD-Wirtschaftsexpertin Katja Strohhacker. Für die SPD ist es dazu notwendig, dass Fragen zum Baurecht, Naturschutz, Immissionsschutz oder Bodenschutz von der Verwaltung künftig referatsübergreifend und zügiger geklärt werden. Das von der Verwaltung hierfür vorgeschlagene Gewerbeflächen-Entwicklungsprogramm erscheint in den Augen der SPD-Stadträte sinnvoll und geht in die richtige Richtung. "Wir müssen dann zwar für die Erschließung finanziell in Vorleistung gehen, aber diese Investition lohnt sich", ist sich die wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Katja Strohhacker sicher. "So rücken wir für ansiedlungswillige Unternehmen und potentielle Arbeitgeber wieder ein Stück mehr in den Fokus ein attraktiver Standort zu sein", so Strohhacker weiter.

Der erfolgreiche und gleichzeitig ressourcensparende Weg bei der Entwicklung von Gewerbeflächen, nämlich das Prinzip des Vorrangs der Innen- vor der Außenentwicklung, hat sich in der Vergangenheit bewährt. "Damit konnte die Inanspruchnahme von Grün- und landwirtschaftlichen Flächen weitgehend vermieden werden", stellt Gerald Raschke, planungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion zufrieden fest.

Gleichwohl muss sich die Gewerbeflächenpolitik auf den Prüfstand stellen lassen. Die großen Flächen sind inzwischen alle weitgehend besiedelt. Und der größte Teil der potenziell zur Verfügung stehenden Flächen ist nicht baureif. Daran muss die künftige Gewerbeflächenpolitik ansetzen.

"Wir brauchen aber nicht nur Flächen. Wir brauchen endlich auch ein strategisches Ansiedlungskonzept", fordern Brehm und Strohhacker unisono. "Wir müssen wissen, welche Branchenprofile wir schwerpunktmäßig auf welchen Flächen ansiedeln möchten. Auch muss vorab abgeschätzt werden, wie sich die Nachfrage nach kleinen und großen Flächen entwickelt. Wir möchten Gewerbegebiete mit Wiedererkennungswert und Gebiete bei denen sich die Unternehmen vor Ort ergänzen und Kooperationen befördert werden."

Ein entsprechendes Ansiedlungskonzept hatten die beiden Politiker schon vor Jahren für das Gewerbegebiet Schmalau-Ost angeregt. "Das Wirtschaftsreferat wollte die Idee damals aber leider nicht mittragen", erinnern sich die beiden.

Nun sei es an der Zeit, auf Grundlage der erstmals vorliegenden systematischen Erfassung der Gewerbeflächen, Schritte einzuleiten um die Gewerbeflächen schneller baureif zu machen und geordneter als bisher zu erschließen.