Ausweichspielstätte für das Staatstheater Nürnberg

Für eine reine Zwischennutzung sollte angesichts der städtischen Haushaltslage nicht so viel Geld auszugeben werden.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, 

die Bühnentechnik des Nürnberger Opernhauses ist stark veraltet. Außerdem können aktuelle Brandschutzvorschriften nicht mehr eingehalten werden. Eine Sanierung des Opernhauses in den nächsten Jahren scheint deshalb unausweichlich. Weil damit zu rechnen ist, dass das Opernhaus während dieser Sanierung vom Staatstheater nicht bespielt werden kann (möglicherweise für drei komplette Spielzeiten), stellt sich die Frage nach einer Ausweichspielstätte für diese Zeit.

Denkbar sind alternative Spielorte in der Stadt oder in der Region. Allerdings dürften die Kapazitäten hierfür begrenzt sein. Daher muss auch eine eigene Ausweichspielstätte, möglicherweise als Neubau, in Betracht gezogen werden.

Beispiele aus anderen europäischen Städten lassen vermuten, dass ein temporärer Opernspielort aber mehrere Millionen Euro kosten könnte. Für die SPD-Stadtratsfraktion scheint es angesichts der städtischen Haushaltslage nicht geboten, so viel Geld für eine reine Zwischennutzung auszugeben. Sollte tatsächlich ein Neubau erforderlich sein, muss gewährleistet sein, dass dieser einen langfristigen, nachhaltigen Nutzen für die Stadt und deren Bürger hat.

Die SPD-Stadtratsfraktion stellt daher zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:

1.    Die Verwaltung berichtet über den aktuellen Sachstand für die Opernhaussanierung und insbesondere für die Überbrückung der Zeit, in der das Opernhaus nicht genutzt werden kann.

2. Dabei wird dargelegt, ob es mögliche alternative Spielorte für die Schließzeit des Opernhauses in Nürnberg oder der Metropolregion gibt. 

3. Es wird erläutert, ob die technische Erneuerung des Bühnenhauses wirklich den Ausfall dreier Spielzeiten bedingt. 

4.  Die Verwaltung erklärt, wie die Schaffung einer Ausweichspielstätte nicht zu einer nachrangigen Behandlung der Meistersingerhalle führt.

5. Die Verwaltung informiert, wie die Kosten für die Planung, die Sanierung und die Ausweichspielstätte zwischen Freistaat und Stadt aufgeteilt werden. 

6. Die Stadt erstellt bzw. gibt eine Marktanalyse für die Nachnutzung eines möglichen Neubaus in Auftrag. Dabei ist zu klären, welchen Bedarf es für einen derartigen Bau in der Stadt gibt, welches Profil dieser Bau im Kontext der anderen Angebote entwickeln sollte und welche Anforderungen an die Multifunktionalität erbracht werden müssen, um eine möglichst hohe spätere Auslastung zu erreichen. 

Antragsteller

 

Rafael Raum

kulturpol. Sprecher

 

 

Christine Kayser

 

 

 

Richard Würffel