Sucht im Alter

SPD fordert Information und Konsequenzen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

durch die demographische Entwicklung erhält das Thema Sucht im Alter in unserem Land eine zunehmende Bedeutung für unsere Gesellschaft. Alkohol- und Medikamentenmissbrauch im Alter sind keine Seltenheit und nehmen nach Informationen aus dem aktuellen Drogen - und Suchtbericht der Bundes-regierung immer stärker zu. Nach den Zahlen im Suchtbericht, muss davon ausgegangen werden, dass alleine in Deutschland etwa 400.000 Menschen über 65 Jahre, davon 28 Prozent Männer und 17 Prozent Frauen, z.B. Alkohol in gesundheitsgefährdenden Mengen trinken.
Es muss nach diesen Zahlen weiter davon ausgegangen werden, dass etwa 14 Prozent der älteren Menschen, die ambulant oder in Heimen betreut werden, von missbräuchlichen Alkohol- oder Medikamentenkonsum betroffen sind.
Es ist offensichtlich, dass gerade ältere Menschen mit Suchtverhalten von den bestehenden Hilfesystemen häufig noch nicht oder nur unzureichend erreicht werden.
Deshalb stellt die SPD-Stadtratsfraktion zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden

Antrag:

Die Verwaltung berichtet:

- Welche Informationen sind in Nürnberg über die von Suchtmittelmissbrauch betroffenen älteren Menschen - auf Grundlage vom aktuellen Suchtbericht der Bundesregierung - vorhanden?

- Welche Möglichkeiten gibt es, insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungen und in ambulanten Diensten entsprechend zu schulen und ihnen Hilfestellungen anzubieten?

- Welche Möglichkeiten könnten unternommen werden um dieses so wichtige Thema mehr in das öffentliche Interesse zu rücken und zu enttabuisieren.

Es sollte ein Übersichtskarte über die zur Verfügung stehenden Hilfsangebote in der Stadt Nürnberg erstellt werden. Wohin können sich z.B. besonders ältere Menschen, die oft unter Vereinsamung leiden, wenden.

Antragsteller

Christian Vogel

Fraktionsvorsitzender der SPD-Stadtratafraktion

christian.vogel@spd-nuernberg.de