SPD fordert "Leitbild Industrie"

Nürnberg muss als Industriestandort gesichert werden

Machen sich für die Industrie in Nürnberg stark: Harald Dix, Katja Strohhacker, Thorsten Brehm, Christian Vogel (v.l.n.r.)

Für die SPD-Stadtratsfraktion ist klar: Nürnberg ist und bleibt Industriestandort. „Auch wenn wir in den vergangen Jahren einige schmerzliche Rückschläge hinnehmen mussten, sind die industrielle Produktion und der damit verbundene Dienstleistungssektor ein Rückgrat der regionalen Wirtschaft“, meint die wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion Katja Strohhacker. 

„Spätestens nach der Finanzkrise hat sich gezeigt, wie wertvoll die Industrie für den Wirtschaftsstandort Nürnberg und den regionalen Arbeitsmarkt ist“, weiß SPD-Fraktionsvize Thorsten Brehm und erinnert auch an die entsprechenden Gewerbesteuereinnahmen, ohne die die Stadt ihre soziale Infrastruktur nicht finanzieren könnte. „Leider war die Begeisterung für Glasfassaden manchmal größer als die für Schornsteine oder eher schlichte Betriebsstätten. Aber wir haben erkannt, was wir an unserer Industrie haben und dass wir dafür auch die ein oder andere Belastung im Stadtgebiet aushalten müssen.“

Trotz guter Daten in 2011 trübt sich nun die Aussicht für die Wirtschaft derzeit wieder etwas ein. „Leider gibt es auch in Nürnberg Industriebetriebe, bei denen ein Stellenabbau droht“, warnt SPD-Stadtrat Harald Dix und verweist auf das Beispiel Trafo-Werk. „Es muss deshalb unser gemeinsames Ziel sein, mittel- und langfristig den Standort Nürnberg zu stärken, damit Beschäftigung gesichert und ausgebaut sowie neue Zukunftstechnologien entwickelt werden“, so der ehemalige AEG-Betriebsratsvorsitzende.

Die SPD will vor diesem Hintergrund gemeinsam mit Unternehmen, Kammern und Gewerkschaften unter der Überschrift „Leitbild Industrie“ einen Dialog anstoßen und gemeinsame Projekte zur Standortsicherung entwickeln. Neben einer Verbesserung allgemeiner Rahmenbedingungen und der Infrastruktur sind insbesondere in den Bereichen Innovation und Forschung sowie Fachkräfte und Standortmarketing konkrete Vorhaben auf den Weg zu bringen. Dabei sollen nach Ansicht der SPD auch weiterhin Initiativen für Zukunftstechnologien gestartet werden, z.B. im Bereich erneuerbare Energien und Elektromobilität.

„Die Erarbeitung eines 'Leitbild Industrie' muss der erste Aufschlag für einen längeren Prozess sein“, fordern die SPD-Stadträte und werden sich mit einem eigenen Eckpunktepapier in die weitere Diskussion einbringen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir mit vereinten Kräften unseren Standort stärken können.“

In Mittelfranken gibt es über 1000 Industriebetriebe mit über 176.000 Beschäftigen. 2011 erwirtschafteten diese nach Angaben des kürzlich veröffentlichten Bayerischen Industrieberichts einen Umsatz von rund 38 Milliarden Euro.

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