Vegetarischer Donnerstag

Der vegetarische Donnerstag ist ein Beitrag zu aktivem Umwelt- und Tierschutz

Die Stadtratsfraktion der SPD stellt zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden

Antrag:

1. In den städtischen Kantinen sollen donnerstags jeweils nur vegetarische Gerichte angeboten werden. Es wird kein spezielles Fleischgericht als Tagesgericht angeboten. Einmal monatlich soll am Donnerstag auch ein veganes Gericht angeboten werden.

2. Die Stadt ersucht die für die Mittagsverpflegung an Kindergärten, Horten und Schulen Verantwortlichen ebenfalls, am Donnerstag nur vegetarische Gerichte auszugeben.

3. Die Stadt wirkt darauf hin, dass auch in den Kantinen der Städtischen Werke, der Eigenbetriebe, des NürnbergStifts und der Stiftung Staatstheater ebenfalls der „vegetarische Donnerstag“ eingeführt werden soll.

4. Am Klinikum sollen ebenfalls donnerstags nur vegetarische Mahlzeiten angeboten werden, es sei denn dass medizinisch etwas anderes veranlasst ist.

5. Die Einführung des vegetarischen Donnerstags ist mit den Personalvertretungen abzustimmen.

6. Die Stadt Nürnberg informiert die Öffentlichkeit über Sinn und Zweck der Einführung des „vegetarischen Donnerstags“

Begründung

Der vegetarische Donnerstag ist ein kleiner Schritt für die Gesundheit der Bürger/innen, der Mitarbeiter/innen und der Schüler/innen der Stadt Nürnberg. Zudem leistet er einen Beitrag für Umwelt- und Tierschutz und zur Verbesserung der Ernährungssituation in den Entwicklungsländer- und Schwellenländern.

Der vegetarische Donnerstag ist ein Beitrag für die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger

In Deutschland werden zu wenig Obst und Gemüse und stattdessen zu viele tierische Produkte gegessen. Die hohe Zufuhr an tierischen Fetten trägt zu vielen chronischen Krankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus und Krebs bei. Eine vegetarische Kost ist dagegen reich an Obst und Gemüse und deshalb nicht nur gesünder, sondern auch lecker und abwechslungsreich. Studien zeigen, dass der deutsche Durchschnittsbürger dreimal so viel Fleisch isst, wie maximal empfohlen wird. Der vegetarische Donnerstag ist daher ein Beitrag zur Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger zum Wohle ihrer eigenen Gesundheit für eine Änderung ihrer Ernährungsgewohnheiten.

Der vegetarische Donnerstag ist ein Beitrag zum Erhalt unserer Umwelt

Die Erzeugung tierischer Lebensmittel bringt negative Konsequenzen für die Umwelt mit sich. Nach Berechnungen der FAO sind 18% der weltweiten Treibhausgase auf die Produktion von Fleisch, Fisch und Milch zurückzuführen – mehr als alle Transportabgase zusammen.

Weitere negative Umwelteffekte gehen insbesondere auf die industrielle Massentierhaltung zurück und sind beispielsweise in Norddeutschland zu beobachten. Die Überdüngung der Felder durch die Verwertung der Exkremente aus Tierfabriken in Niedersachsen ist die wichtigste Ursache für den an vielen Messstellen bedenklich hohen Nitratgehalt des Grundwassers.

Noch dramatischer sind die Folgen in anderen Ländern, wie z.B. in Brasilien. Große Teile des Amazonas-Regenwalds werden zugunsten von Viehweiden und Futtermittelanbau abgeholzt. Mit der Zerstörung des Regenwaldes einher geht die Bedrohung seiner einzigartigen Artenvielfalt und des Lebensraums für die Ureinwohner.

Der vegetarische Donnerstag ist ein Beitrag zu aktivem Tierschutz

Die industrielle Massentierhaltung in Deutschland führt im Regelfall dazu, dass Tiere nicht artgerecht gehalten werden. Die rasche Mast und die Überzüchtung von Tieren stehen im Widerspruch zu einer naturgerechten Haltung von Tieren.

Antragsteller

 

Richard Würffel

umweltpolitischer Sprecher