SPD will wichtige Bahnunterführung retten

DB plant Verbindung zwischen Stadtteilen zu kappen

  • von  Katja Strohhacker
    17.07.2012
  • Beiträge, Verkehr, Strohhacker

Die Durchfahrt zwischen Zuckermandelweg und Lenkersheimer Straße muss bestehen bleiben

Die Bahnunterführung zwischen der Lenkersheimer Straße und dem Zuckermandelweg soll nach Plänen der Deutschen Bahn AG zugeschüttet werden. Dagegen wehrt sich die SPD-Stadtratsfraktion.

180 Radfahrer und 20 Fußgänger nutzen täglich den Bahntunnel, der die Stadtteile Höfen und Gaismannshof auf direktem Weg verbindet. Doch schon in wenigen Jahren könnten lange Umwege nötig werden. Der Grund: Parallel zur bestehenden Bahntrasse plant die Bahn einen Güterzugtunnel. Die jetzige Bahnunterführung ist aus Sicht des Unternehmens dann nicht mehr notwendig. Sie soll mit Erdreich aufgefüllt werden. "Das bedeutet im Klartext, dass die beiden Stadtteile voneinander abgeschnitten würden", wendet SPD-Stadträtin Katja Strohhacker ein. Sie hat einen Antrag für den Verkehrsausschuss des Stadtrates geschrieben. Denn die Stadt will die bestehende Verbindung nicht nur erhalten, sondern als befestigten Geh- und Radweg ausbauen. "Das hat der Verkehrsausschuss bereits beschlossen und wird es nun nochmals bekräftigen", so Strohhacker.

Wie wichtig die Verbindung ist, wird beim Blick in den Stadtplan deutlich. Auf einer Länge von eineinhalb Kilometer gibt es keine Ausweichmöglichkeit. Würde die Unterführung tatsächlich verschwinden, müssten die Radfahrer und Fußgänger auf die Bahnbrücke in der Rothenburger Straße oder die Unterführung in der Leyher Straße ausweichen. Beides sind stark befahrene Hauptverkehrsstraßen mit hohem LKW-Aufkommen. "Die Planungen sind nicht hinnehmbar", sagt Strohhacker und bekommt Unterstützung von ihrem Fraktionskollegen Thorsten Brehm, der mitteilt: "Viele Beschäftigte in den angrenzenden Unternehmen, etwa der Datev, nutzen heute den Bahntunnel. Deshalb hat sich auch die Datev genauso wie der Bürgerverein dafür ausgesprochen, die Verbindung zu erhalten."

Das Verkehrsplanungsamt hat für den Ausbau des Wegs bereits Planungen erstellt. Der Rad- und Fußweg würde danach über den dann neuen Güterzugtunnel geführt und mit einem Fertigteilelement durch den bestehenden Gleiswall geleitet. Die Kosten werden auf insgesamt 1,38 Millionen Euro geschätzt. Ein Betrag, an dem sich die Bahn nicht beteiligen will. Sie vertritt den Standpunkt, dass die Planungen der Stadt so zu behandeln sind, wie eine gänzlich neue Querung einer Schienenstrecke. Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly hat deshalb bereits an den Vorstandsvorsitzenden der DB AG Dr. Rüdiger Grube geschrieben. Schließlich geht es um eine Erhalt und keinen Neubau. Die Bahn sei deshalb zur Mitfinanzierung verpflichtet.

Unabhängig davon steht für die SPD-Stadträte fest, dass die Durchfahrt zwischen Lenkersheimer Straße und Zuckermandelweg bestehen bleiben muss - auch wenn der Güterzugtunnel gebaut wird. "Wir wollen eine Stadt der kurzen Wege. Dafür ist diese zügige und sichere Verbindung wichtig. Die Wegstrecke darf nicht einfach zugeschüttet werden! Wir werden einen Beschluss im Verkehrsausschuss fassen, dass weiter mit der Bahn verhandelt wird. Die Bahn muss ihre bisherige Planung aufgeben. Notfalls muss es die Stadt auf ein rechtliches Verfahren ankommen lassen", fordert SPD-Stadtteilbetreuerin Katja Strohhacker.

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