"Blue Card" - eine Chance für mehr Fachkräfte und unsere Region

Vereinfachung für ausländische Fachkräfte

Hand in Hand - schnell und unbürokratisch sollen Fachkräfte in Deutschland arbeiten dürfen.

Um fehlende Fachkräfte nach Deutschland zu locken, hat der Bundestag endlich ein Gesetz zur Einführung einer sogenannten "Blue Card" verabschiedet. Mit der blauen Karte sollen Akademiker und Fachkräfte aus Nicht-EU Ländern sowie in Deutschland studierende Ausländer künftig schneller und unbürokratischer eine Tätigkeit aufnehmen dürfen. "Wenn die "Blue Card" dazu dient, die Arbeitsaufnahme in Deutschland zu erleichtern, ist das auch für die Unternehmen in der Metropolregion eine echte Chance, qualifizierte Fachkräfte zu finden. Momentan gibt es Stellen, die nicht besetzt werden können", sagt Katja Strohhacker, wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion.

Nicht-EU-Ausländer, die in Deutschland arbeiten möchten, müssen über ein absolviertes Hochschulstudium verfügen, mindestens fünf Jahre Berufserfahrung und ein Jobangebot mit mindestens 44.800 Euro Jahresgehalt haben. Dann erhalten sie eine auf drei Jahre befristete Arbeitserlaubnis. Nach diesen drei Jahren bekommen sie sogar ein Daueraufenthaltsrecht auch für die Familie, sofern das Arbeitsverhältnis noch besteht. Bei Berufsgruppen wie Ärzten, Ingenieuren oder IT Spezialisten, bei denen bereits ein erheblicher Mangel besteht, liegt die Gehaltsschwelle bei 35.000 Euro. Wenn gute Sprachkenntnisse in Deutsch nachgewiesen werden, wird die Niederlassungserlaubnis schon nach zwei Jahren erteilt.

Wenn auch verspätet, so setzt Deutschland damit die Hochqualifizierten-Richtlinie der EU um. Die Blue Card gilt in ganz Europa.

"Ganz neu ist diese Idee nicht", erläutert Strohhacker: "Anfang 2000 hat die damalige rot-grüne Regierung bereits ein 'Sofortprogramm zur Deckung des IT Fachkräftebedarfs' erlassen. Das war damals sicher ein wegweisender Ansatz. Mit dem als "Green Card" bekannt gewordenen befristeten Rekrutierungsprogramm sollten ehemals 20.000 Computerspezialisten nach Deutschland geholt werden. Hochschulabschluss und ein Jahreseinkommen von mindestens 50.000 Euro waren Voraussetzung für die Arbeitserlaubnis in Deutschland. Immerhin konnten bis zum Ende der Projektzeit circa 18.000 Arbeitskräfte angeworben werden.

"Es wird sich nun zeigen, wie gut es gelingt, die in der Metropolregion benötigten Fachkräfte auch tatsächlich hierher zu locken. Wir müssen auch bereit sein, die leistungswilligen Blue Card Besitzer willkommen zu heißen und in unserer Mitte aufzunehmen. Wenn das nicht gelingt, will auch keiner hier arbeiten", merkt Katja Strohhacker kritisch an. "Unsere Unternehmen aus der Region brauchen dringend qualifizierte Fachkräfte, um im Wettbewerb zu bestehen. Dazu ist jeder Baustein im Fachkräftemarketing wichtig".

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