Wettbewerb Neubau Bertolt-Brecht-Schule

SPD beantragt einen Städtebau- und Gebäudewettbewerb für die neue Bertolt-Brecht-Schule und eine Konzepterarbeitung für Fassade und Freifläche mit den Nutzern

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

zur Sitzung des Stadtrates am 18.4.2012 stellt die SPD-Stadtratsfraktion zum Tagesordnungspunkt 2a "Neubau der Bertolt-Brecht-Schule" in Ergänzung zum Beschlussvorschlag der Verwaltung folgenden

Antrag:

1. Die Verwaltung wird beauftragt für den im Szenario VIII beschriebenen Flächenumgriff (Bezirkssportflächen, "Hotelfläche", Wohnnutzung im Nordteil) einen Städtebau- und Gebäudewettbewerb für den Neubau der Bertolt-Brecht-Schule durchzuführen.

2. Die Verwaltung erarbeitet in Zusammenarbeit mit den Nutzern der Schule, Schülern und Lehrkräften ein Konzept zur Gestaltung der Fassade und der Freiflächen. Das Konzept soll die in den "Leitlinien/Leitgedanken zum künftigen Umgang der Stadt Nürnberg mit dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände" enthaltenen Ziele in künstlerisch und architektonisch ansprechender Form umsetzen.

Begründung:

Der Stadtrat hat bereits im Jahr 2007 beschlossen für den nördlichen Bereich des Bebauungsplanes an der Karl-Schönleben Straße einen Architektenwettbewerb durchzuführen. Das geplante Hotel konnte nicht realisiert werden. Somit ergib sich die Möglichkeit diese Fläche für den Neubau der Bertolt-Brecht-Schule mit in die Planungen einzubeziehen. Die Einbeziehung der Bezirkssportflächen, der Fläche für den geplante Hotelneubau und ein Teil der Wohnbauflächen im nördlichen Bereich von Langwasser T für den Neubau der Bertolt-Brecht-Schule machen eine umfassende Auseinandersetzung mit dem gesamten Areal in Form eines Städtebau- und Gebäudewettbewerbs grundsätzlich erforderlich.

Aber auch die Bedeutung des Ortes als "nationales Erbe", hier das südliche Ende der Großen Straße als ehemaliges Aufmarschgelände der Nationalsozialisten erfordert eine dem Ort angemessene städtebauliche und architektonische Antwort. Der "Ort der Verführung", das ehemalige Reichsparteitagsgelände, soll mit der Bertolt-Brecht-Schule als Ort demokratischer Bildung einen Kontrapunkt zum historischen architektonischen Erbe erhalten und damit mit heutigen architektonischen Formen deutlich auf die Sprache der NS-Zeit reagieren. Deshalb ist es notwendig die künftigen Nutzer der Bertolt-Brecht- Schule in die Planungen der Fassade und der Freiflächen aktiv mit einzubeziehen und sie in geeigneter Form zu beteiligen.

Antragsteller

Gerald Raschke
Stadtrat
planungspolitischer Sprecher
raschke.gerald (at) t-online de