Zum „Equal Pay Day“ am 23. März erklärt die stellvertretende Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion Gabriele Penzkofer Röhrl:
„Minijobs, Teilzeitarbeit, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, in denen überwiegend Frauen arbeiten, sowie die bekanntermaßen schlecht bezahlten „typischen Frauenberufe“, all das sind Gründe, warum Frauen immer noch 23 Prozent weniger verdienen als Männer. Hinzu kommen mangelnde Aufstiegschancen und eine geringe Präsenz von Frauen in Führungspositionen – trotz hochqualifizierter Ausbildung und guten Bildungsabschlüssen. Das Ergebniss ist, dass die Lohnschere weiterhin, gerade auch in Deutschland, unverändert aufklafft.
Selbst wenn man die oben genannten Faktoren beim Vergleich der Bezahlung von Männern und Frauen berücksichtigt, ergibt sich immer noch eine Lohnlücke von 8 Prozent. Dies zeigt mehr als deutlich, dass es nach wie vor eine versteckte Lohndiskriminierung gibt, die trotz des Postulats „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ auch heute noch existiert.
Schon länger fordern Sozialdemokratinnen, Gewerkschafterinnen und Frauenverbände ein rechtlich verbindliches Prüfverfahren für Unternehmen, um diese verdeckte Lohndiskriminierung feststellen zu können. Es ist langsam an der Zeit, dass die Bundesregierung hier tätig wird.
Mit dem, was heute Frauen weniger verdienen, können sie weniger Vermögen schaffen und beziehen später geringere Renten. Dies birgt ein immenses Armutsrisiko in sich, dem die Bundesregierung endlich begegnen muss.
Um mehr Lohngerechtigkeit zu erreichen, brauchen wir ein ganzes Bündel an Maßnahmen – angefangen von einer besseren Versorgung mit Kinderbetreuungsmöglichkeiten, über eine familienfreundliche Personalpolitik, die konkrete Angebote für Führung in Teilzeit bietet sowie die Einführung der von der EU angedachten Quote für Frauen in Aufsichtsräten und Führungspositionen bis hin zu einer Neubewertung von Tätigkeiten, die geschlechtsspezifische Ungerechtigkeiten abbaut. So heißt das Motto des diesjährigen „Equal pay day“ auch nicht umsonst „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“.
Unabdingbar bleibt aber vor allem die Einführung eines Entgeltgleichheitsgesetzes und die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns. Deutschland darf nicht länger Schlusslicht bei der geschlechtergerechten Entlohnung bleiben.“