Wohnraum gegen Zeit

Die SPD-Stadtratsfraktion möchte Wohnpartnerschaften zwischen jungen und hilfsbedürftigen Menschen fördern.

Die SPD-Stadtratsfraktion befürwortet in ihrem Antrag vom 01.03.2012 die Förderung von Wohnpartnerschaften zwischen jungen und hilfsbedürftigen Menschen in Nürnberg.

„Der Wegfall des Zivildienstes sowie die Umstände der demografischen Entwicklung machen neue Konzepte und Ideen im gesellschaftlichen Zusammenleben erforderlich“, so die Wohnungspolitische Sprecherin der SPD Fraktion Brigitte Reuter. Hierfür gilt es sozialverträgliche Lösungen und Maßnahmen anzustoßen. Die SPD-Stadtratsfraktion möchte deshalb Wohnpartnerschaften zwischen jungen und hilfsbedürftigen Menschen fördern.

Ältere Menschen, aber auch Familien, Alleinerziehende oder Behinderte, die über ungenutzten Wohnraum verfügen können diesen mit jemandem teilen, der sie als Gegenleistung im Alltag unterstützt. Art, Dauer und Umfang der Hilfeleistungen können durch die Wohnpartner frei vereinbart werden. Junge Menschen können zum Beispiel Aufgaben im Haushalt übernehmen, kleinere Reparaturen und Gartenarbeiten erledigen, Kinder beaufsichtigen oder einfach nur Gesellschaft leisten. Die entsprechenden Vereinbarungen werden vertraglich festgeschrieben und die einzigen Unkosten die dem „Mieter“ dann noch entstehen sind Nebenkosten, wie Gas, Wasser und Strom. Pflegeleistungen müssen in diesem Zusammenhang jedoch ausgenommen bleiben.

Eine solche generationsübergreifende Wohnpartnerschaft wäre für beide Seiten von Nutzen. Die Maßnahme würde nicht nur dazu beitragen einem akuten Mangel an bezahlbarer Wohnfläche für Studenten und Auszubildende entgegen zu wirken. Zusätzlich könnte hilfsbedürftigen Menschen zu einer maßgeblichen Verbesserung ihrer alltäglichen Versorgung verholfen sowie ein angenehmeres und selbstbestimmteres Leben ermöglicht werden. Bei den jungen Menschen wird durch ein derartiges Engagement Eigenverantwortung und soziale Kompetenz gefördert und gestärkt. Der Wegfall der Zivildienstleistenden könnte so zumindest zu einem gewissen Maß abgefedert werden. In Erlangen läuft das Projekt „Wohnen für Hilfe“ bereits erfolgreich. Hierbei arbeitet die örtliche Stadtverwaltung eng mit der Erlanger Universität zusammen.

Die SPD-Stadtratsfraktion macht sich für die Einrichtung eines solchen Projektes in Nürnberg stark. Wohngemeinschaften zwischen jungen und hilfsbedürftigen Menschen stellen einen wichtigen Beitrag dar, der aktuellen demografischen Entwicklung und den Problemen hilfsbedürftiger Menschen in unserer Gesellschaft sozialverträglich zu begegnen. Es gilt nun zu klären, wie ein derartiges  Projekt in Nürnberg durchführbar wäre und welche Anreize für eine solche „Tauschbörse“ geboten werden müssten.

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