SPD macht sich für offene Daten stark

Für mehr Innovation und Transparenz

Applikationen, wie auf diesem Smartphone könnten zukünftig auf offene Daten der Stadt Nürnberg zugreifen

Aufgrund der zunehmenden technischen Möglichkeiten und des politischen Anspruchs für mehr Transparenz und Partizipation, starten immer mehr Städte sogenannte Open- Data-Initiativen. Ziel ist es, Daten und Dienste der öffentlichen Verwaltung über das Internet zugänglich zu machen. „Der Unterschied zur bisherigen Praxis liegt darin, dass die Statistikdaten nicht nur in dicken Printwerken veröffentlicht werden. Zukünftig sollen die Daten maschinenlesbar im Internet veröffentlich werden, so dass sie von Computerprogrammen und -anwendungen verarbeitet werden können“, weiß Thorsten Brehm, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender. Im Nürnberger Rathaus hat Brehm nun eine Initiative gestartet und die Stadtverwaltung aufgefordert, eine entsprechende Strategie zur Veröffentlichung von ausgewählten Daten zu erarbeiten

„Die Veröffentlichung von Verkehrs-, Finanz-, Geo- oder statistischen Datensätzen erlaubt es Bürgerinnen und Bürger, aber auch der Wissenschaft, neue Auswertungen zu erstellen“, so Brehm. „Auch Wirtschaft und Unternehmen gewinnen dabei und entwickeln neue Handy-Applikationen.“ In Berlin wurden mit Geodaten beispielsweise ein Reiseführer für Gehörlose und die „Wheelmap“ entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Karte, in der Rollstuhlfahrer interaktiv barrierefreie Orte eintragen und finden können.

Klar ist für die SPD, dass bei der Veröffentlichung die strengen Regeln des Datenschutzes eingehalten werden müssen. Auch muss darauf geachtet werden, dass die Daten nicht nur kommerziellen Interessen in die Hände spielen. Für die technische Bereitstellung und Veröffentlichung der Daten aus den unterschiedlichen Geschäftsbereichen soll nach dem Willen der SPD auch eine Prioritätenliste erstellt werden.

Vorreiter auf dem Gebiet sind derzeit die Städte Berlin (www.daten.berlin.de) und Wien (www.data.wien.gv.at). 

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Diskussion

Sensibler Bürger | 07.03.12 22:03

Das bequeme elektronische Abrufen inhaltlich hochwertiger realer Daten aus der öffentlichen Verwaltung ist eine zweischneidige Sache.

Es mag gute und sinnvolle Anwendungsbereiche geben in denen mehr inhaltliche Daten aus der öffentlichen Verwaltung gut aufgehoben sind. Die erwähnte Rollstuhlkarte mag dafür ein gutes Beispiel sein. Aber dieses kann man keinesfalls verallgemeinern.

Aber es kann mit inhaltlich wertvollen Daten in den Falschen Händen auch erheblicher Schaden angerichtet werden.

Nicht jede Person und jede Organisation handelt automatisch zum Wohl der Nürnberger Bevölkerung.

Man muss sehr vorsichtig sein WELCHE inhaltlich hochwertigen Daten man WEM und ZU WELCHEM ZWECK anvertraut.

Das sollte im Einzelfall bereits vor Herausgabe genauesten Überprüft und mit dem Empfänger geeignet vereinbart werden.
Aber auch danach muss die Einhaltung der so vereinbarten Nutzung überprüfbar bleiben.
Und für den Fall der Zuwiderhandlung müssen geeignete Sanktionen gegen den Verantwortlichen Datenempfänger vorhanden sein.
Dafür sind entsprechende (rechtliche) Regeln zu entwickeln.

Für diese Zwecke wären dann auch geeignete (software-)technische Verfahren einzusetzen - oder vielleicht erst zu entwickeln oder anzupassen - welche Datensätze eineindeutig kennzeichnen.
Um damit unkontrollierte Vervielfältigungen zu unterbinden, welche über den mit dem Datenempfänger vereinbarten Nutzungs-Rahmen hinaus gehen.
Bzw. solches Handeln im Rahmen von Überprüfungen aufdeckbar bleibt und mit entsprechenden Konsequenzen verbunden ist.

Die Musikindustrie steht ja vor ähnlichen Herausforderungen.