SPD kritisiert Wirtschaftsförderung des Freistaats

Ansiedlungsagentur lässt Nürnberg links liegen

Zuständig für die Ansiedlungsagentur "Invest in Bavaria" ist das Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie

"Invest in Bavaria" heißt die Ansiedlungsagentur des Freistaats Bayern. Ihr Ziel ist es, ausländische Unternehmen und Investoren nach Bayern zu locken und hier Arbeitsplätze zu schaffen. Aus einer nun veröffentlichen Aufstellung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums geht hervor, dass der Standort Nürnberg und die Region davon fast nicht profitiert haben. "Wir tauchen auf dem Radar des Bayerischen Wirtschaftsministeriums scheinbar nicht auf", kritisiert der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Brehm. "Fast alle akquirierten Unternehmensansiedlungen gingen nach Oberbayern".

Seit 2006 konnten für den Regierungsbezirk Mittelfranken lediglich zehn Unternehmen gewonnen werden. Nur in Niederbayern waren es mit sieben noch weniger. Oberbayern nimmt mit 234 Firmen den absoluten Spitzenwert ein.

Noch düsterer wird das Bild, wenn man die Zahl der dadurch neu geschaffenen Arbeitsplätze vergleicht. "Wir sind in Mittelfranken mit 87 neuen Arbeitsplätzen absolutes Schlusslicht in Bayern", bemängelt Wirtschaftspolitiker Brehm und verweist auf die über 4.400 Stellen, die im gleichen Zeitraum in Oberbayern geschaffen wurden. Sogar in Niederbayern war die Ansiedlungsagentur mit 160 neuen Arbeitsplätzen deutlich erfolgreicher.

"Wie man den zweitgrößten Ballungsraum in Bayern so links liegen lassen kann, erschließt sich uns nicht", ärgert sich der SPD-Stadtrat und fordert das Bayerische Wirtschaftsministerium auf, zukünftig auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen den Regierungsbezirken zu achten und mehr für die Region Nürnberg zu tun.