Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

im Rahmen des Bildungsgipfels am 11.02.2009 wurden zwischen den kommunalen Spitzenverbänden und der Staatsregierung Ziele über den Ausbau von Ganztagsschulen vereinbart. Auch die Stadt Nürnberg ist dieser Erklärung beigetreten. Demnach soll an allen Realschulen und Gymnasien zumindest in den Jahrgangsstufen 5 und 6 jeweils ein gebundener Ganztagszug aufgebaut werden. Für die darauffolgenden Klassenstufen soll es die Option zur Verlängerung geben. Aufgrund der großstädtischen Strukturen und den unterschiedlich ausgeprägten Bedarfen weicht die Stadt Nürnberg von dieser Vereinbarung ab und möchte den gebundenen Ganztagsunterricht an Realschulen und Gymnasien an einzelnen Standorten konzentrieren. Dies hat nicht nur organisatorische, sondern auch inhaltliche Vorteile, indem ganze Schulen als Ganztagsschulen geführt werden können und die Stadt lediglich an bestimmten Standorten die baulichen Voraussetzungen für den Ganztagsbetrieb schaffen muss.

Nun soll aus guten Gründen an der Peter-Vischer-Schule sowohl am Gymnasium als auch an der Realschule der gebundene Ganztagsunterricht verbindlich eingeführt werden. Da es sich bei der Peter-Vischer-Schule um eine kommunale Schule handelt, werden mit dieser Entscheidung zusätzliche finanzielle Belastungen auf die Stadt zukommen. Gleichzeitig wird der Freistaat entlastet, da er sich an staatlichen Schulen Ganztagszüge ersparen kann.

Die SPD-Stadtratsfraktion stellt daher für den Schulausschuss am 22.10.2010 folgenden

Antrag:

Die Verwaltung verhandelt mit dem Freistaat über eine gesonderte Finanzierung des gebundenen Ganztags an der Peter-Vischer-Schule, da die Stadt hier in Vorleistung geht und der Freistaat finanziell entlastet wird, da er an den umliegenden Gymnasien und Realschulen auf die Einrichtung eines Ganztagszuges verzichten kann.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Anja Prölß-Kammerer
stellvertretende Vorsitzende