Museumslandschaft, Ausstellungsorte und Galerien

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die SPD-Stadtratsfraktion nimmt den TOP 7 des Kulturausschusses vom 05.03.2010, „Museum zur Erinnerung an die Zerstörung Alt-Nürnberg“, zum Anlass, eine Grundsatzdiskussion über die Entwicklung der Museumslandschaft in Nürnberg und des aktuellen Standes in Nürnberg und ihrer zukünftigen Entwicklung zu führen.

A Museumslandschaft

Eine Reihe von personellen Veränderungen auf den Leitungsebenen des Amtes für Museen der Stadt Nürnberg (KuM), bekannte und unbekannte Umbauten bzw. Renovierungspläne im Bereich von KuM und eine Vielzahl von Vorschlägen für neue Museumsvorhaben lassen es geraten sein, konzeptionell und strukturell eine neue Weichenstellung einzuleiten.

Eine der Voraussetzungen dazu ist eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Arbeit und Programmatik, aber auch der Blick auf die bestehenden privaten Museen, deren Vernetzungsstrategien zu den bestehenden Museen und öffentlich diskutierte neue Museen. Hierzu ist eine Darstellung durch die Kulturverwaltung vorzulegen.

Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten, wo scheinbar auf der Stelle getreten werden muss, sind Überlegungen zu entwickeln, wie die Museums-, Galerie- und Ausstellungsarbeit effizienter gestaltet und konzeptionell weiterentwickelt werden kann.

Die SPD-Stadtratsfraktion stellt deshalb folgenden Antrag:

I. Die Kulturverwaltung wird beauftragt, für die Museumslandschaft einen umfassenden Bericht zu erstellen.

Dabei sind folgende Punkte besonders zu berücksichtigen:

1. Eine Bestandaufnahme und Darstellung der bisherigen Museumsarbeit in der Stadt (städtische, staatliche und sonstige Museen). Die Beschreibung der aktuellen Arbeit und der Perspektiven der städtischen Museen kann aufgrund vorliegender Berichte kurz ausfallen. Abweichungen von den bisherigen Zielsetzungen sind besonders darzustellen.

2. Eine gesonderte Darstellung über Ausstellungsmöglichkeiten in den bestehenden Museen, z. B. Dürerhaus, Fembohaus u. a., die die anderen städtischen Ausstellungsmöglichkeiten ergänzen.

II. Aufgrund aktueller kulturpolitischer Diskussionen über neue Museen bitten wir über eine aktuelle Auflistung von Vorhaben und Bewerbungen.

In der Vergangenheit und aktuell wurden als mögliche Themen und Inhalte im Museumsbereich genannt:

1. Spuren und Fragmente

2. Ehrenhalle mit erweiterter Präsentation der Kopien der Reichskleinodien

3. Kulturhistorisches Museum

4. Museum für historische Fahrzeuge

5. Feuerwehrmuseum

6. Museum zur Bayerischen Geschichte

7. Arabisches Museum

8. Museum zur Erinnerung an die Zerstörung Alt-Nürnberg

9. Spielearchiv

10. Sportsammlung Gegebenenfalls ist die Liste zu ergänzen.

III. Da viele Vorschläge bereits in den Medien vorgestellt wurden, wie z. B. das Feuerwehrmuseum oder das Kulturhistorisches Museum, ist es erforderlich, dass die Verwaltung

1. eine fachliche Bewertung der Vorschläge und

2. Realisierungschancen, auch unter dem Finanzierungsaspekt vorlegt.

 

B. Ausstellungsorte und Galerien

Genauso wichtig erscheint der SPD-Stadtratsfraktion, dass sich der Kulturausschuss an Hand einer zusammenfassenden Darstellung mit den städtischen, staatlichen und privaten Ausstellungen und Galerien befasst.

Da dieser Komplex aus unserer Sicht in Korrespondenz zu der unter A thematisierten Museumslandschaft steht, ergibt sich für die SPD-Stadtratsfraktion die Notwendigkeit, ebenfalls für eine Bestandsaufnahme bzw. einen Ausblick in die zukünftige Entwicklung der Ausstellungsorte und Galerien vorzunehmen.

Gerade bei letzteren ist uns bewusst, dass es im Bereich der privaten Galerie einen häufigeren Wechsel gibt.

Umso mehr wäre ein aktueller Statusbericht die Basis für eine längerfristige Beobachtung der Szene.

Die SPD-Stadtratsfraktion stellt deshalb folgenden Antrag:

I. Die Kulturverwaltung wird beauftragt, für den Bereich Ausstellungen, Ausstellungsorte und Galerien unter städtischer, staatlicher und privater Leitung eine Bestandserhebung vorzulegen.

Dabei sind insbesondere folgende Aspekte darzulegen:

1. Der Bestand an aktuellen Ausstellungsorten und Galerien

2. Die derzeitige Programmatik der aufgeführten Ausstellungsorte und Galerien, soweit definierbar.

II. Die Verwaltung berichtet, wie sie das vorhandene Angebot beurteilt und welche Schwerpunkte und welche Entwicklungstendenzen erkennbar sind.

III. Die Verwaltung teilt mit, wie und in welcher Form nichtstädtische Ausstellungsorte finanziell gefördert werden bzw. ob und welche Kooperationen zu städtischen, staatlichen und privaten Ausstellungsorten und Galerien denkbar sind.