Auswirkungen der Verkürzung des Zivildienstes auf die sozialen Dienste in Nürnberg

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die neue Bundesregierung plant, den Wehr- und Zivildienst ab 1. Januar 2011 von neun auf sechs Monate zu reduzieren. Dadurch würde sich das Angebot der sozialen Arbeit, in der Zivildienstleistende unterstützend tätig sind, mindern - so beurteilen es zumindest die kritischen Kommentare der Wohlfahrtsverbände.

Der Zivildienst ist außerdem einer der wenigen Zugangswege für junge Männer in soziale Berufe. In vielen Einrichtungen kompensieren Zivildienstleistende den notwendigen Zuwendungsbedarf und steigern dadurch die menschliche Qualität für Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung.

Deshalb stellt die SPD-Stadtratsfraktion zur Behandlung im Sozialausschuss folgenden Antrag:

1. Die Verwaltung berichtet, ob Sie eine Aussage treffen kann, wie viele Zivildienstplätze es in Nürnberg gibt und wo sie angesiedelt sind?

2. Von besonderem Interesse ist:

a) Welche Auswirkungen hat die Verkürzung des Zivildienstes auf die Arbeit der Wohlfahrtsverbände, der Behindertendienste und der Altenhilfe?

b) Wo ist mit Engpässen in der Versorgung zu rechnen?

c) Hat die Verkürzung Auswirkungen auf den Stellenplan der Einrichtungen und müssen zusätzliche Stellen für Fachkräfte eingerichtet werden?

d) Welche finanziellen Auswirkungen hat die Verkürzung des Zivildienstes auf die Betreuungs- und Pflegeangebote der Stadt bzw. der Wohlfahrts- verbände?

3. Die Verwaltung berichtet, welche Initiativen es seitens der neuen Bundesregierung gibt, die freiwilligen Dienste auszubauen und wie das Angebot des freiwilli-gen Sozialen Jahres seine Berücksichtigung findet?