Diskriminierung bei Kulturveranstaltungen vermeiden - Betroffene unterstützen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Diskriminierung trifft Menschen im Alltag auf verschiedenste Weise. Für Viele ist Benachteiligung u.a. aufgrund von Aussehen, Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung, Behinderung leider eine traurige Realität. Auch im Bereich von kulturellen Veranstaltungen, in Clubs auf Open Airs, Partys uvm. kommt es immer wieder zu diskriminierenden Vorfällen oder strukturell bedingter Diskriminierung. Viele Betroffene fühlen sich in solchen Situationen oft allein gelassen und ohne Unterstützung. Aus unserer Sicht braucht es für solche Situationen mehr strukturelle Unterstützung sowie situativen Beistand und Schutz.

Aus diesem Grund ist es notwendig, dass die Stadtverwaltung gemeinsam mit der gesamten Kulturszene ein breites Konzept zum Schutz und zur Vorbeugung von Diskriminierung im Kulturbereich erarbeitet, vorstellt und bewirbt. Hierfür gibt es bereits diverse Ansätze in den Kulturbetrieben und -initiativen selbst, die als Grundlage und Blaupause dienen können. So wurde bspw. in München eine Initiative für eine diskriminierungsfreie „Türpolitik“ bei Clubs getestet und z.B. in Nürnberg durch das Künstlerhaus und die Nordkurve e.V. ein sog. „Brandschutzkonzept Diskriminierung“ erarbeitet. Aber auch darüber hinaus geben sich viele Nürnberger Kulturveranstalter*innen für dieses wichtige Thema selbst konkrete Umsetzungsvorgaben, die hier mit einbezogen werden können.

Um die Umsetzung des Konzepts in der jeweils individuellen Örtlichkeit und unter den dortigen Begebenheiten zu ermöglichen, sollte ein „Anti-Diskriminierungsteam“ aus Expert*innen von städtischer Seite zur Planung, Beratung und zur konkreten Umsetzung während des Kulturbetriebs zur Verfügung gestellt und/oder in Nürnberg bestehende Strukturen unterstützt werden.

Aus diesem Grund stellt die SPD-Stadtratsfraktion zur Behandlung im zuständigen Ausschuss den folgenden

Antrag:

  • Die Stadtverwaltung erarbeitet ein Konzept zur Vermeidung von Diskriminierung auf und während Kulturveranstaltungen in Nürnberg. Hierbei bezieht sie auch verschiedene Stakeholder aus der Nürnberger Kulturbranche und der freien Szene mit ein. Über das Konzept berichtet die Stadtverwaltung im zuständigen Ausschuss.
  • Die Stadtverwaltung berichtet über die Möglichkeiten einer baldigen Umsetzung der erarbeiteten Konzeption in ausgewählten städtischen und freien soziokulturellen Einrichtungen in einer Pilotphase.
  • Die Verwaltung unterstützt mit einer Kampagne die Weiterverbreitung und Umsetzung der Konzeption auch auf nichtstädtische Einrichtungen in Nürnberg.
  • Die Stadtverwaltung stellt ein „Anti-Diskriminierungsteam“ auf und/oder unterstützt bereits bestehende Strukturen in Nürnberg zur Umsetzung des Konzepts zur Vermeidung von Diskriminierung. Ein solches Team steht Kulturschaffenden und Kulturbetrieben in deren Veranstaltungs- und Betriebsplanung beratend zur Seite. Zudem hilft es bei der konkreten Umsetzung während Veranstaltungen vor Ort.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Antragstellerin

Diana Liberova
Stadträtin