Zur möglichen Bewerbung für die Landesgartenschau 203

SPD: Dauerhaftes Grün vor der Haustür statt einmaliger Schau im Stadtgraben

„Unsere Priorität liegt auf der nachhaltigen Aufwertung von Plätzen und Grünflächen in den einzelnen Stadtteilen. Gerade in hochverdichteten Quartieren dominiert häufig Grau statt Grün“, unterstreicht Nürnbergs SPD-Fraktionsvorsitzender Thorsten Brehm. „Die angespannte städtische Haushaltslage gibt zusätzliche Großprojekte wie eine Landesgartenschau unserer Auffassung nach nicht her. Viele versprochene Projekte in den Stadtteilen warten schon lange auf eine Umsetzung, für die – trotz ordentlicher Förderkulisse - bisher städtische Mittel und Ressourcen fehlten. Freie Gelder sind dort besser angelegt als im Stadtgraben.“

Dass der Stadtgraben perspektivisch aufgewertet werden könnte, stellt auch die SPD-Fraktion nicht in Abrede. Eine finanzielle Größenordnung von 20 Millionen Euro und mehr für eine Landesgartenschau ist in ihren Augen aber zu hoch. Zusätzliche Aufwendungen für die Stadtgrabenstützmauer und Fluchtwege bleiben zudem ein enormes wirtschaftliches Risiko.

Brehm gibt außerdem zu bedenken, dass eine Landesgartenschau vor eine bisher öffentliche Fläche eine Eintrittsschranke setzen würde. „Zahlreiche Kinder und Jugendliche nutzen den Graben heute für Spiel und Sport, Erwachsene zum Spaziergehen und Kleingärtnern. Wir wollen deshalb dieses Areal nicht der Allgemeinheit entziehen und Menschen ausschließen“, betont der Sozialdemokrat. „Wir haben dem Oberbürgermeister und den anderen demokratischen Fraktionen diese Argumente und Bedenken auch vorgetragen.“

Zu den politisch geforderten, aber bisher nicht realisierten bzw. finanzierten Plätzen und Grünflächen in den Stadtteilen zählen beispielsweise der Marktplatz in Wöhrd, der Peter-Höffkes-Platz in Fischbach, der Richard-Wagner-Platz am Opernhaus, der Heinickeplatz in Muggenhof, der Nägeleinsplatz in der Altstadt, die Pflegemaßnahmen im Hummelsteiner Park, der Heinrich-Böll-Platz in Langwasser, der Mögeldorfer Plärrer, der Stadtteilplatz in Gleißhammer, das allgemeine Gründefizit in der Südstadt und in Leyh, der Bielingplatz in der Nordstadt, der Platz der Opfer des Faschismus, der Platz zwischen Südstadtbad und Gustav-Adolf-Gedächtniskirche, das MaxGrün an der Adam-Klein-Straße, der Wetzendorfer Park, die Grünflächen im Tiefen Feld und an der Brunecker Straße.