Nutzung digitaler Lösungen für Containment-Strategie

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

um die Corona-Pandemie zu bekämpfen ist das Unterbrechen der Infektionsketten ein wichtiger Bestandteil. Hierzu wurde weltweit, auch in Deutschland, mehr oder weniger erfolgreich auf die Chancen digitaler Lösungen gesetzt.

Die vom Robert-Koch-Institut eingeführte Corona-Warn-App ist hierzu zentral: Menschen können gewarnt werden, wenn sie mit infizierten Personen im öffentlichen Raum in Kontakt waren, was in der Gesamtschau die Containment-Strategie weiter unterstützt. Mittlerweile hat die App über 25 Millionen Downloads und knapp 10 Millionen gemeldete Ergebnisse, davon ca. 260.000 positiv (Stand 25. Februar). Auf den ersten Blick sind dies beeindruckende Zahlen, jedoch sind aus unserer Sicht die Chancen zur Pandemie-Eindämmung dadurch noch lange nicht ausgereizt.

Bereits im vergangenen Jahr waren ergänzende, privatwirtschaftliche App-Lösungen auf dem Markt. Diese registrierten z.B. Kontaktdaten in Restaurants und ersetzten so eine umständliche Erfassung auf Papier. Aktuell ist die App „luca“, unter anderem durch die Beteiligung von „Die Fantastischen Vier“, medial sehr präsent und wirbt damit, abgerufene Daten in Systeme wie SORMAS-X einfach integrieren zu können. Damit wäre sie auch für Gesundheitsämter sinnvoll nutzbar und einzubinden.

Spätestens im Zuge anstehender Öffnungen wird die Registrierung von Kontaktdaten in Geschäften, Restaurants und Veranstaltungen bald wieder ein zentrales Thema in Nürnberg werden. Aber auch die digitale Erfassung und der Nachweis über die aktuellen Test-Ergebnisse wird eine immer größere Rolle spielen.

Die SPD-Stadtratsfraktion stellt daher im zuständigen Ausschuss folgenden

Antrag:

  • Die Verwaltung berichtet, wie weit die vom Bund geforderte Migration auf die Datenbank für Kontaktverfolgung SORMAS-X vorangeschritten ist und wann absehbar ist, dass diese in Betrieb genommen werden kann.
  • Die Verwaltung zeigt Chancen und Risiken von privatwirtschaftlichen Apps, wie „luca“, auf. Sie berichtet zudem über Möglichkeiten diese für das städtische Gesundheitsamt und die Bevölkerung im Rahmen der Containment-Strategie sinnvoll nutzbar zu machen.
  • Die Verwaltung initiiert eine öffentlichkeitswirksame Werbekampagne auf kommunaler Ebene, um die vom Robert-Koch-Institut eingeführte Corona-Warn-App in den Fokus zu rücken und so noch mehr Nürnberger*innen von der Nutzung zu überzeugen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Antragsteller

Fabian Meissner
Stadtrat

 

und

 

Yasemin Yilmaz
Stadträtin

 

und

 

Jasmin Bieswanger
Stadträtin