Bildungspolitik in einer seit neun Monaten dauernden Pandemie

SPD-Politikerin Arabackyj: Setzen sechs!

Die bayerische Schulpolitik startet in ein neues Jahr. „Leider geht es direkt unerfreulich los. Es ist offensichtlich, dass der Corona-Lockdown nicht die Wirkungen erzielt hat, die er sollte. Die Schulen werden deswegen am nächsten Montag nicht öffnen. Bei der Diskussion über einen verlängerten Lockdown müssen wir den Fokus endlich auch auf alle Kinder und Jugendlichen als auch auf ihre berufstätigen Eltern legen“, meint die jugendpolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion Claudia Arabackyj.

„Neun Monate sollten eigentlich genügend Zeit gewesen sein, für Fachpolitiker*innen und zuständige Entscheider*innen, um Betreuung und Beschulung von Kindern und Jugendlichen verlässlich und mit minimiertem Infektionsrisiko zu ermöglichen. Die Realität aber sieht anders aus: Wir stehen vor dem totalen Chaos. Noch immer fehlen PCs oder Laptops für Schüler*innen, eine verlässliche Lernplattform oder Luftreinigungsgeräte oder die Ausstattung der Lehrkräfte mit FFP2-Masken“, kritisiert die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende. „Und das sind nur einige Beispiele.“

Das selbstständige Lernen und die sehr unterschiedlichen Lernbedingungen zuhause sind für viele Schüler*innen eine große Hürde und verschärfen nach Ansicht der SPD die Bildungsungerechtigkeit massiv. „Die mittel- und langfristigen auch seelischen Folgen sind nicht absehbar, daher müssen alternative und vielleicht unkonventionelle Wege gefunden werden, um zu gewährleisten, dass kein Kind zurückbleibt“, wünscht sich Arabackyj. Sie fordert daher zum Beispiel die Möglichkeit von direkten Ansprechpartnern vor Ort in sog. Lern-Zentren, gerade in Brennpunkt-Stadtteilen, also die Fokussierung auch auf bildungsbenachteiligte Kinder durch intensivere individuelle Förderung. Dort könnten Kinder und Jugendliche, die zuhause keinen ruhigen Arbeitsplatz, keinen PC oder Drucker haben oder niemanden, der sie moralisch und motivierend unterstützen kann, z.B. von Mitarbeiter*innen der Schulsozialarbeit betreut werden.

„Es kommt darauf an, die Schüler*innen im Training und beschäftigt zu halten und weniger darauf, viel Stoff durch zu pauken. Die Belange von Kindern und Eltern wurden viel zu lange sträflich vernachlässigt. Die Zeit läuft davon – echte Bildungsgerechtigkeit bleibt das Ziel!“, so die Sozialdemokratin abschließend.