Mindestabstände bei Hochspannungsleitungen und Erdverkabelungen gefordert

SPD initiiert Beschluss im Stadtrat und folglich im Bayerischen Städtetag

Aktuelle Überlegungen sehen vor, auch einen Ersatzneubau für die Juraleitung P53 durch das Rednitztal in Katzwang in Betracht zu ziehen. Parallel zur derzeit bestehenden Trasse könnte nach den Vorschlägen der Firma Tennet in einem Radius von ein bis zwei Kilometern eine neue und weitaus leistungsfähigere Höchstspannungsleitung gebaut werden.

„Als SPD haben wir immer wieder darauf gedrängt, dass es sowohl für Hochspannungsleitungen als auch Erdverkabelungen verpflichtende Mindestabstände zur Bebauung gibt und nicht nur unverbindliche Orientierungswerte. Dieses Anliegen unterstützt jetzt auch der Bayerische Städtetag, der diese Forderung in die anstehende Novellierung des Landesentwicklungsprogramms Bayern (LEP) einbringen wird“, freut sich SPD-Stadtrat Harald Dix. „Das wäre im Sinne des Gesundheitsschutzes für die Bürgerinnen und Bürger.“

Für Nürnberg wäre die Neuregelung ein wichtiges Signal, weil dann eine Trasse entlang von Katzwang schon aus formalen Gründen ausscheiden würde. Neben dem Gesundheitsschutz führt SPD-Stadtrat Dix aber auch ökologogische Gründe an: Das Rednitztal ist ein für Naturschutz, Landwirtschaft und Naherholung außerordentlich bedeutsamer regionaler Grünzug. „Die dort befindlichen kulturhistorisch einzigartigen Wässerwiesen müssen unbedingt erhalten bleiben. Sie sind schon als Immaterielles Kulturerbe anerkannt worden. Deswegen scheidet aus unserer Sicht eine ober- oder unterirdische Verlegung im Nürnberger Süden auch aus fachlichen Gründen aus“, unterstreicht der Sozialdemokrat.

Der Stadtplanungsausschuss des Nürnberger Stadtrates hatte am 14. November 2019 dem SPD-Antrag zugestimmt, auf bayerischere Ebene verpflichtende Abstandregelung bei Hochspannungsleitungen und Erdverkabelungen einzufordern. Der Bayerische Städtetag hat sich nun dieser Forderung angeschlossen.