Geplanter Stellenabbau bei Siemens Antriebstechnik:

SPD kritisiert scharf die Verlagerung von Zukunftstechnik nach China - begrüßt die Investitionen zur modernen digitalen Fabrik

Der angekündigte Stellenabbau von rund 373 Arbeitsplätzen stößt bei der SPD-Fraktion in Nürnberg auf großes Unverständnis. Besonders die Verlagerung der innovativen Antriebstechnik für Elektrobusse nach China und der großen Motoren nach Tschechien lehnt die SPD-Fraktion entschieden ab. Dagegen werden die Investitionen in eine moderne digitale Fabrik gelobt.

„Elektromobilität ist eine der wichtigen innovativen Zukunftstechnologien gegen den Klimawandel und für die Wettbewerbsfähigkeit des Standort Deutschlands,“ sagt Thorsten Brehm, Fraktionsvorsitzender der SPD. „Die innovative Antriebstechnik für Elektrobusse und LKWs aus Nürnberg nach China zu verlagern, um von dort aus die europäischen Kunden zu bedienen, macht wenig Sinn. Außerdem hat Siemens CEO Joe Kaeser erst vor ein paar Wochen vor der aggressiven Wirtschaftspolitik Chinas gewarnt und jetzt will sein Management diese Zukunftstechnologie aus Europa nach China verlagern? Das passt doch nicht zusammen!“

Auch dass die große Motorenproduktion ins benachbarte Tschechien gehen soll, stößt bei der SPD auf Widerstand. „Diese Großmotorenproduktion ist mit hohem Engineering-Anteil verbunden. Zum einen geht auch hier wichtiges Experten-Know-how verloren“, ergänzt Ulrich Blaschke, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. „Zum anderen hat sich in der Vergangenheit oft gezeigt, dass bei Verlagerungen von Produktion in osteuropäische Länder dort die Qualität der Produkte gelitten hat.“

Für die anderen Bereiche, wo noch Stellenabbau geplant ist, fordert die SPD konstruktive Verhandlungen zwischen Siemens Management und dem Betriebsrat. „Seit über einem halben Jahr laufen am Siemens Standort Vogelweiherstraße erfolgreich zahlreiche Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter zur digitalen Fabrik. Rund eine halbe Million Euro sind hier schon investiert worden,“ ergänzt Stadtrat und Wirtschaftsexperte Dieter Goldmann. „Das ist ein toller Erfolg von Belegschaft, Werkleitung und dem Betriebsrat. Zusätzlich sind die vom Management angekündigten Investitionen ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur digitalen Vorzeigefabrik. Dieses zarte Pflänzchen braucht jetzt faire Verhandlungen.“

„Wir sichern den Siemens-Beschäftigten und dem Standort Vogelweiherstraße unsere volle Unterstützung zu,“ fasst SPD-Fraktionsvorsitzender Thorsten Brehm zusammen. „Nein zu unsinnigen Verlagerungen, Ja zu zukunftssichernden Investitionen und Weiterbildungsmaßnahmen für einen modernen Siemens Standort im Herzen von Nürnberg.“