W-LAN als Lernmittel anerkennen und allen einen Zugang ermöglichen

Digitaler Kluft beim Homeschooling entgegenwirken

Während der Corona-Krise hat sich beim Thema Homeschooling gezeigt, dass Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern im besonderen Maße darauf angewiesen sind, dass daheim entsprechende Endgeräte (Laptops, PCs) und ein Internet- bzw. W-LAN-Zugang vorhanden sind.

 „Wo das nicht der Fall ist, drohen Schülerinnen und Schüler, möglicherweise gerade aus Haushalten mit ohnehin schon größeren Unterstützungsbedarf, (weiter) abgehängt zu werden. Dies gilt insbesondere, als nicht zu erwarten ist, dass das digitale Lernen auch nach Corona komplett wieder verschwinden wird. Wir werden auch künftig viele Aufgaben für das Lernen zuhause mit Internet erledigen müssen. Da gilt es zu verhindern, dass aus technischen Gründen die schon oft diagnostizierte Bildungsungerechtigkeit in Bayern noch größer wird“, erklärt SPD-Stadträtin Anja Prölß-Kammerer. Sie setzt sich deshalb zusammen mit ihrer Kollegin Diana Liberova dafür ein, dass künftig die entsprechenden Geräte und ein Internetzugang auch als Lernmittel anerkannt werden. „Damit könnten Schulen beispielsweise künftig nicht nur Laptops an Schüler ohne entsprechende Ausstattung verleihen, sondern möglicherweise auch (temporär benötigte) W-LAN-Sticks“, so Prölß-Kammerer.

„Wir appellieren an den Freistaat Bayern hier seiner Verantwortung nachzukommen und Internet sowie Endgeräte als notwendige und anerkannte Lernmittel anzuerkennen. Nur so können wir auf Dauer gewährleisten, dass aus technischen Gründen niemand abgehängt wird“, erklärt SPD-Stadträtin Diana Liberova.  „Wir brauchen schnell Klarheit für die Schulen und eine sichere Finanzierungsgrundlage, damit wir auch als Kommune gut agieren können“, so Liberova weiter.

Die Sozial- und Integrationspolitikerin Liberova weist in diesem Zusammenhang auf eine weitere Gruppe mit Unterstützungsbedarf hin: „Aktuell kann man besonders deutlich beobachten, dass z.B. Kinder in den Unterkünften für Geflüchtete es schwer haben, ihre Aufgaben zu erledigen. Dies hängt natürlich nicht nur, aber auch an fehlenden Anschlüssen oder Geräten. Wir begrüßen es sehr, dass die Stadt mit den Ehrenamtlichen nach Lösungen bei den vielfältigen Hindernissen für gutes Lernen in den Unterkünften sucht. Aber um überhaupt an die Aufgaben zu kommen und sie auch erledigen zu können, braucht man Geräte und ordentliches Internet. Hier müssen Zugänge ermöglicht werden, um die Ungleichheiten nicht noch mehr zu verstärken“, so Liberova.

Die SPD beantragt deshalb bei der Stadtverwaltung, sich dem Thema anzunehmen und auch die Möglichkeiten der Unterstützung für die Kinder und Jugendliche zu überprüfen.