Eine Informationsstätte für die Opfer des Faschismus in Nürnberg

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

mit dem Platz der Opfer des Faschismus gibt es in Nürnberg einen Ort, der an die vielen Opfergruppen des NS-Regimes erinnert. Die Aufwertung und Umgestaltung des Platzes wird derzeit konzeptionell erarbeitet, damit der Platz ein würdigeres Erinnern und Gedenken ermöglicht.
Doch kann man jetzt schon festhalten, dass eine Platzgestaltung nicht das Problem lösen wird, dass viele der Menschen an die dort erinnert werden soll – Opfer wie Widerstandskämpfer - und deren Geschichten in Nürnberg noch nicht in ausreichendem Maße präsentiert werden. Eine Möglichkeit ihnen im wahrsten Sinne mehr Raum in der Stadt zu geben wäre es, einen kleinen Informationsort einzurichten, welcher sich in unmittelbarer Nähe des Platzes der Opfer des Faschismus befindet. Damit könnte die Neugestaltung des Platzes auch inhaltlich angereicht werden.

Uns ist bekannt geworden, dass der Laden der ehemalige Glaserei Reissinger (Platz der Opfer des Faschismus 8) seit einiger Zeit leer steht und der Vermieter eventuell noch über Nutzungsmöglichkeiten nachdenkt. Es wäre damit eine Möglichkeit gegeben, dem Wunsch verschiedener Gruppen nachzukommen und hier einen neuen Raum für das Gedenken und für die Würdigung der Menschen zu schaffen.

Vor diesem Hintergrund stellt die SPD-Stadtratsfraktion zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden

Antrag:

Die Verwaltung prüft, ob die Räume der eh. Glaserei Reissinger für die Einrichtung einer kleinen Informationsstätte für die Opfer des Faschismus geeignet wären und erstellt ggf. eine erste Konzeption wie so eine Einrichtung realisiert werden könnte.

Die Verwaltung prüft, ob eine solche Einrichtung von den Freien Gruppen unter Beteiligung der Stadt eingerichtet werden könnte oder ob die Stadt selbst dies als Nebenstelle der Museen der Stadt Nürnberg betreiben könnte.

Es wird geprüft, wie die Einrichtung einer solchen Informationsstätte in die erweiterte Konzeption der Umgestaltung des Platzes der Opfer von Faschismus eingebunden werden könnte.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Antragstellerinnen

Diana Liberova
Stadträtin

 

und

 

Dr. Anja Prölß-Kammerer
stv. Vorsitzende