SPD-Kulturstadtrat Ziegler: "Auf die Tube drücken bei den Kultur-Hilfen"

Warten auf Antragsformulare

Zum kürzlich vorgestellten Maßnahmenpaket der Stadt zur Stärkung der Kultur erklärt der SPD-Stadtrat Michael Ziegler:

„Die Kulturschaffenden sind in der Corona-Krise. De facto herrscht für die allermeisten Künstler ein Berufsverbot bis einschließlich August. So manche Aktivitäten begrüßen wir als Reaktion des Kulturreferates. So das Format der Hinterhofkonzerte, bei welchem Künstler*innen nach Monaten der Pause um die 200 Euro verdienen können. Das ist wenig, aber immerhin etwas. Die YouTube-Plattform „stream forward“, bei der hiesige Künstler*innen Filme einsenden können, die dann auch honoriert werden, ist ein wunderbarer Kanal regionaler Kultur. Nur leider noch viel zu wenig bekannt“, meint Ziegler. Auch sei der Name „stream forward“ zwar gut gemeint und spielt auf die Bewerbung zur Kulturhauptstadt an. Aber ob so die Nürnberger*innen erreicht werden sei fraglich, so der neue kulturpolitische Sprecher der SPD-Fraktion mit Blick auf die (noch) niedrigen Zugriffszahlen.

Gespräche mit der freien Szene sind angekündigt, auch Runde Tische soll es geben. Ebenso eine Clearingstelle beim Bildungscampus. „Alles gute Dinge, aber warum läuft das alles jetzt erst an“, fragt Ziegler.

Am 19. März, quasi zeitgleich mit Beginn des Lockdowns hatte die SPD-Fraktion einen Antrag zur Unterstützung der Kultureinrichtungen gestellt. Die Verwaltung solle einen Fond einrichten, um Existenzen zu sichern. Am 22. April hat der Ferienausschuss des Stadtrates einstimmig einen „kommunalen Rettungsschirm für Künstler und Kulturschaffende“ in Höhe von 100.000 Euro beschlossen. Zudem wurde die Kulturverwaltung beauftragt, zeitnah die entsprechenden Förderrichtlinien sowie Antragsformulare zu erarbeiten.

Am vergangenen Freitag, dem 15. Mai, hielt nun Kulturbürgermeisterin ihre ersehnte Pressekonferenz zum „Maßnahmenbündel der Stadt zur Stärkung der kulturellen Infrastruktur“. „Wir sind an dieser Stelle etwas ungeduldig, was die Verlautbarungen von Frau Prof. Dr. Lehner angeht,“ so Ziegler. "Es wird zwar der Stadtratsbeschluss vom 22. April wiederholt, aber ein Entwurf des Förderregulariums ist noch nicht veröffentlicht. Wir hoffen, dass wir die Unterlagen zeitnah bekommen und im Kulturausschuss am 29. Mai eine Entscheidung treffen können. Dann können Künstler*innen hoffentlich bald einen Hilfsantrag stellen."

„Von unserem ersten Antrag bis zur Pressekonferenz der Kulturbürgermeisterin sind zwei Monate vergangen. Wir drücken deshalb auf die Tube!“ meint abschließend der neue kulturpolitische Sprecher der SPD Fraktion.