Bänke für Begegnungen

  • von  Diana Liberova und Claudia Karambatsos
    04.12.2019
  • Anträge
  • Status: offen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Aufenthaltsmöglichkeiten und Aufenthaltsqualität beschäftigt aktuell viele Bürger/innen vor Ort. Dies konnte man nicht nur bei den eingereichten Projekten für die bisher stattgefundenen Open Calls im Rahmen der Kulturhauptstadtsbewerbung sehen, sondern auch bei den vielen kleinen Initiativen, die in der Stadt in den letzten Jahren entstanden. Nicht zuletzt bewies das Projekt „Kulturhauptstädtla“ wie Begegnung im Öffentlichen Raum organisiert werden kann. Das gut angenommene Programm bestätigten den vorhandenen Bedarf und die Akzeptanz seitens der Bürgerschaft.

Ein weiteres Beispiel zeigt die Stadt Frankfurt mit der Reaktivierung des Stadtteiles Gallus, einem ehemaligen Arbeiterviertel. Der heute als Glanzstück bezeichnete Stadtteil zeichnet sich durch seine kulturelle Vielfalt aus und bietet viel Raum für Kreativität. Er ist zur Heimat vieler Kultureinrichtungen geworden. Anwohner, mit und ohne Migrationsgeschichte aus unterschiedlichen Schichten der Stadtgesellschaft, bauten in einer Jugend-Kulturwerkstatt mobile Bänke aus Paletten, die unter der Anleitung von Künstlerinnen entstanden und im westlichen Gallus einen Raum für Begegnungen schaffen sollten.

Für Nürnberg ein durchaus interessantes Projekt, welches sich gut in die Idee der Begegnungsräume, nicht nur im Rahmen der Kulturhauptstadtbewerbung, einfügen würde. In der gesamten Stadt könnten Bänke zum Verweilen oder für Begegnungen entstehen. Diese sollten in enger Zusammenarbeit z.B. mit den (Bürger-)Vereinen und Initiativen vor Ort in den Stadtteilen gestaltet werden. Ein solches Projekt würde es fördern, dass Nürnberger*innen sich mit Ihrer Stadt und ihrem Stadtteil in dem sie leben identifizieren und auseinandersetzen. Vielfalt wird großgeschrieben, im sozialen, ökologischen als auch im kulturellen Bereich.

Bei der Realisierung scheint eine Kooperation mit den in unserer Stadt angesiedelten Hochschulen (z.B. Akademie der Bildenden Künste oder die Georg-Simon-Ohm Hochschule für Design) sinnvoll.

Deshalb stellt die SPD-Stadtratsfraktion zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:

  • Die zuständige Verwaltung möge prüfen, ob und an welchen Stellen in der Stadt solche „Bänke für Begegnungen“ realisiert werden kann.
  • Die Verwaltung klärt, ob ein Pilotprojekt z.B. mit den (Bürger-)Vereinen oder Initiativen vor Ort initiiert werden kann. Dabei soll auch Kontakt zwischen den Hochschulen und den Vereinen organisiert werden, um die künstlerische Gestaltung zu ermöglichen. Es sollte auch geprüft werden, ob aktive Flüchtlings- oder Zuwandererselbstorganisationen sich bei dem Projekt ebenfalls beteiligen würden.

Ihre Antragsstellerinnen

Diana Liberova

Claudia Karambatsos