Kein „Weiter so“ bei E-Tretrollern in Nürnberg

Rathaus-SPD fordert eine sinnvollere Einbindung ins städtische Verkehrskonzept und Maßnahmen gegen E-Rollerrowdys.

Die SPD-Stadtratsfraktion sieht kein „Weiter so“ bei E-Tretrollern in Nürnberg und fordert Stadt und Verleiher dazu auf, E-Tretroller besser mit vorhandenen Bussen und Bahnen zu vernetzen. „Anbieter und die Bundespolitik haben versprochen, dass die E-Tretroller Menschen dazu bewegen werden, vom Auto umzusteigen. Davon ist in Nürnberg derzeit nichts zu spüren. Bislang werden die Roller offensichtlich vor allem zum Spaß genutzt. Sie ersetzen, wenn überhaupt, lediglich kurze Fußwege“, erklärt SPD-Stadträtin Yasemin Yilmaz.  

„Wir finden E-Tretroller grundsätzlich keine schlechte Idee: Von daheim mit Bus und Bahn bis zur Haltestelle, mit dem E-Tretroller die letzte Meile bis zum Arbeitsplatz. Zusammen mit Busse und Bahnen können die Tretroller einen sinnvollen Beitrag zur Verkehrswende in Nürnberg leisten und nicht nur unsere Geh- und Radwege blockieren. Zudem könnten sie nachts das Verkehrsangebot ergänzen und so die Heimwege erleichtern“, ergänzt SPD-Stadtrat Nasser Ahmed.  

In einem Antrag fordert die Rathaus-SPD die Stadt deshalb dazu auf, sich mit den Anbietern an einen Tisch zu setzen und ein sinnvolles Konzept zu erarbeiten. „Wir brauchen Tretroller vor allem an den Haltestellen entlang unseres U-, Straßen- und S-Bahnnetzes und nicht nur in der Innenstadt“, so Ahmed weiter.

Mehr Miteinander auf Nürnbergs Straßen

Gleichzeitig drängt die SPD-Stadtratsfraktion in ihrem Antrag darauf, mit Entschlossenheit gegen E-Rollerrowdys vorzugehen. „Wir verlangen, dass die Anbieter ihre Kunden besser über ihre Pflichten aufklären, Fahrsicherheitshinweise geben und mit der Polizei kooperieren, um rücksichtslosem Verhalten einen Riegel vorzuschieben. Wir sind der Meinung, es müssen in jedem Fall ordnungsrechtliche Schritte folgen, wenn unter anderem weiterhin einfach kreuz und quer auf Fuß- und Radwegen geparkt wird“, betont Yilmaz. Für ein grundsätzlich besseres Miteinander im Straßenverkehr regt sie dazu an, die Respektskampagne „Bitte! Danke!“ weiter auszubauen.

Seit Juli 2019 verkehren zirka 500 E-Tretroller des schwedischen E-Tretroller-Anbieters VOI auf Nürnbergs Straßen. In den nächsten Tagen kommen voraussichtlich die Fahrzeuge der Verleiher Lime und Tier dazu. Zuletzt waren die E-Tretroller-Anbieter in die Kritik geraten, da sie das Einsammeln und Aufladen der Fahrzeuge über Nacht weit unter Mindestlohn bezahlen. Auch dazu fordert die Rathaus-SPD eine Stellungnahme der Anbieter.