Anforderungsprofile an Hochschulabsolventen bei Stellenbesetzungen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Stadt Nürnberg steht mit anderen ─ gerade privatwirtschaftlichen ─ Arbeitgebern im Wettbewerb um die besten Köpfe.
Bei den städtischen Stellenausschreibungen wird bei den Profilanforderungen der formale, erforderliche Hochschulabschluss, den die Bewerberinnen und Bewerber vorweisen müssen, angeführt. In der Vergangenheit wurden dabei immer wieder Abschlüsse in spezifischen Fachrichtungen verlangt. Dies ist bei technischen oder Ingenieur-Studiengängen in der Regel nachvollziehbar, bei wirtschafts-, sozial-, geistes- und kulturwissenschaftlichen Studiengängen aber häufig nicht. Interessierte, die die damit einhergehenden Schwerpunkte und Kompetenzen vielleicht nicht im Studium sondern anderweitig (z.B. im Rahmen einer betrieblichen Qualifizierung) erworben haben, erfüllen damit die formalen Voraussetzungen für eine Bewerbung leider nicht.

Dieses Vorgehen baut unnötig formale Bewerbungshürden auf und verhindert möglicherweise, dass sich eigentlich geeignete Kandidatinnen und Kandidaten bewerben.
Damit könnten der Stadt vielversprechende qualifizierte Mitarbeitende verloren gehen. Um zukünftig den wachsenden Bedarf an Fachkräften zu decken, sind neue Strategien der Personalgewinnung erforderlich.

Vor diesem Hintergrund stellt die SPD-Stadtratsfraktion zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden

Antrag:

Die Verwaltung berichtet im Herbst über den Stand des Strategieprojektes zur Personalentwicklung und Personalgewinnung (u.a.: welche Qualifikationen werden benötigt, wie wird mit der steigenden Anzahl und der Vielfältigkeit neuer Ausbildungs- und Studienabschlüsse umgegangen).

Sie berichtet zudem über die sich daraus ergebenden Profilanforderungen in den städtischen Stellenausschreibungen. Zukünftig sollen die Anforderungen an Hochschulabschlüsse offener formuliert und besser die tatsächlichen fachlichen Anforderungen der zu besetzenden Stelle betont werden.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Antragsteller

Thorsten Brehm
stv. Fraktionsvorsitzender

 

und

 

Gabriele Penzofer-Röhrl

personalpolitische Sprecherin